Nonchalance eines erfahrenen Pianisten

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Ausgeglichen, in sich ruhend
und mit hellwachem Geist
bertritt der berühmte Pianist
gemessenen Schrittes
den vollbesetzten Konzertsaal
in dem Bewusstsein,
nichts Wichtigeres zu tun,
als gleich drei Klavierstücke
hintereinander zu spielen.
Entspannt und selbstbewusst
schaut er in die Runde
mit dem Anflug eines Lächelns.
Sein Gesichtsausdruck
wirkt vergeistig und ernst zugleich.
Er setzt sich ans Klavier,
schließt für eine Weile die Augen,
konzentriert sich auf seinen Atem
hört im Geiste die ersten Klänge,
nimmt andächtig gefühlsmäßig
ersten Kontakt zum Klavier auf
bevor er, von Ehrfurcht erfüllt,
die Tasten liebevoll berührt.
Als er energetisch eins wird
mit dem Musikinstrument.
strahlt seine künstlerische Aura
immer weiter über ihn hinaus,
erreicht jeden der Zuhörer,
die von Anfang an wie gebannt
seiner gefühlvoll gespielten Musik
lauschen, sich von ihr verzaubern lassen.

- Es ist, als würde die Zeit stillstehen -

Am Ende der Vorführung
herrscht eine heilige Stille,
während wunderschöne Klänge
in den Herzen nachhallen.
Es ist so still im Konzertsaal,
dass man glaubt den Herzschlag
der Zuhörer zu vernehmen
und das Rauschen von Engelsflügeln.

Nach einer gefühlten Ewigkeit brandet
Applaus für den virtuosen Pianisten auf.
Mit einer eleganten Geste der Verbeugung
bedankt er sich für die Ehrerbietung.

Informationen zum Gedicht: Nonchalance eines erfahrenen Pianisten

89 mal gelesen
17.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
Anzeige