Nebelbetörte
aus dem Nebelschleier, herb zart gewebt
im Schatten kauernd, ich mich erheb
gedrungen deinen Ruf vernommen
im Dunkel vor Sehnsucht fast zerronnen
nach dir, nach deinen Federpfeilen
die schreiblusttriefend mir entgegen eilen
im grauen Nebel warst du lange unerhört
wo ewig Licht und Schatten mit sich am ringen
verhallte dein Aufschrei, mich heraufbeschwört
mochte dein Herzwort keine Ruhe finden
jenseits der Grenze, wo der Schleier sich bricht
mich lang genug versteckte vor deiner Sicht
stetig tropfte dein verbales Kondensat
aus deinem Silbenhauch zu mir diffundiert
wohl schemenhaft, doch noch sehr apart
im Federschwung in mir oszilliert
wie müder Honig sich sehnt
schweigend auf der Zunge liegt
wilder Worthunger sich ausdehnt
Wundgeschminktes dem Herzen entzieht
dein eintropfend betörendes Wort
soll mein Weckruf nun sein
finde mich sogleich vorort
zum ersehnten Duelle ein
lass meine Silben an deine knoten
Haut an Haut im Federstreich am toben
lass uns belieben und beleiben
mit heißer Tinte Lust auf uns
ausschreiben
uns berauschen
austauschen
im Nebelschatten
dem Schattennebel
uns betört verführt
hingeben
© meteor 2024
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