Moment mal

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Ich bin es nicht, die hier so rennt.
Es ist die Zeit, die niemals pennt
Doch bleib ich ihr stets auf der Spur.
In jedem Zimmer hängt ´ne Uhr.

Und einfach völlig wie entrückt
Hör ich darauf, wie´s tickt und tickt.
Verhallt der letzte Schlag vom Schlagen
Lieg ich schon längst auf Totenschragen.

In ew´ger Stille aufgehoben
Ist Tinitus der Zeit zerstoben.
Doch immer gleich bleibt neu die Tour:
in jedem Zimmer hängt ´ne Uhr,

und von ihrem steten Ticken
lässt man sich immer neu berücken.
Um wie vieles wär es besser,
hing man nicht so am Zeitenmesser.

Wieviel Lust würd sich ergeben
für fraglos schönes helles Leben,
anstatt durch Tinitussens Keifen
von Lobgesängen abzuschweifen.

Und in endlos langem Heulen
bei dem Tick und Tack zu weilen,,
bis es einmal dann zu spät,
dieweil die Uhr ganz stille steht…

Informationen zum Gedicht: Moment mal

1.406 mal gelesen
(5 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,6 von 5 Sternen)
-
19.05.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige