Minnesinger

Ein Gedicht von Pfauenfeder
Dem eig'nen Drang entsagen,
Hernach von Wehmut klagen,
Liest es sich
Wie eine Gottes Pflicht
Für jene Ritter:
Süß ist ihr Lohn;
Ihr Preis schmeckt bitter!

Ein Ritter dient der Frau,
Er nennt sie seine Herrin:
Es zieht ihn zu ihr hin;
Zu ihr, die schon vergeben ist,
Aus hohem Haus ist sie gewiss.
Und er erhofft sich daraus schlau
Sich selbst, sich selbst zu tadeln, bis
Er rein vor Gott gewaschen steht,
Weil er dem Leibe widersteht.

Weil er nur den Behufe hohen Dienens
für und an sich selbst erhebend schmiedend
Pflegt.
Und gleich
Wie sehr sein Mannsein es auch fleht,
Sich selbst entsagt so gut es geht:
Das macht ihn reich...
Der nicht begehrt;
Wonach sein Leib von Welt sich sehnt:
Das macht ihn reich;
Mein Herz versteht,
Indes mein Leib um Gnade fleht...

Informationen zum Gedicht: Minnesinger

168 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
06.06.2023
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige