Man zieht seinen Hut
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Am Sonntag zieht man seinen Hut,
und große Sprünge kann man machen.
Es quält uns keine Arbeitswut,
kein Chef und auch kein böser Drachen.
Die Stimmung hebt sich, und sie steigt.
Und zwar auf überwiegend heiter.
Dem sind wir fröhlich zugeneigt.
Und jedermann trägt Sonntagskleider.
Wir trinken Bier, bestellen Wein,
und dazu einen Schweinebraten.
Wir essen heute nicht allein,
und haben Freunde eingeladen.
Man kommt nicht wie ein Lump daher.
Die Damen gehen mit der Mode.
Man spricht, und keiner legt sich quer,
von der geplanten Frauenquote.
Die Diskussion, die dauert lang.
Man widmet sich den ernsten Fragen.
Und jeder fühlt in sich den Drang,
der ganzen Welt, Bescheid zu sagen.
Doch plötzlich werden Stimmen laut.
zerknüllt wird die Papierserviette.
Und einer fährt aus seiner Haut.
Ihm mangelt es an Etikette.
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