Macht der Begierde

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Macht der Begierde

Es kam ein kleiner, blonder Mann
Bei ihr mit seinem Sehnen an:
Sie hatte lange ausgeschaut
Und auf ihr schönes Bild gebaut.

Groß war sie und von edlem Wuchs,
Er eher wie ein kleiner Buchs,
Doch wo die Liebe hin gefallen,
Da geht es nicht um Größe, Zahlen.

Er hatte Augenmaß genommen
Und war immer zu ihr gekommen,
Dadurch wurde sie hoffnungsfroh,
Denn die Natur verlangt' es so.

Mit ihren großen Attributen,
Für die sich viele Männer sputen,
Ging er gern um und wirkte nett:
Sie spielt' mit Reizen sehr adrett.

Doch eines Tages, Weh und Ach,
Drohte ihr doch das Ungemach:
Der Kleine kam mit einer Kleinern,
Wollte nun dort Nähe verfeinern,

Was urplötzlich und über Nacht
Bei ihm das Feuer hatt' entfacht,
Wodurch der kleine, blonde Mann
Ab jetzt nicht anders handeln kann.

Nicht immer siegt das große Weib
Wenn es geht um den Zeitvertreib.
Mitunter gibt es dort den Ruck,
Wo sichtbar wird ein kleiner Schmuck.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Macht der Begierde

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02.05.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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