Lobpreislied des Todes
Ein Gedicht von
Lars Abel
Volk wird rauschend mich begrüßen,
Wegbereiter ist mir Blut,
ström' von Köpfen hin zu Füßen,
lavaheiße Lebensglut!
Sei gepriesen, treue Klinge,
Fechtkunst Brücken mir erschließt,
Puls im Sturm ich niederzwinge,
Leere dann aus Augen schießt
Seht nur, dort die frisch Geweihten,
Kaiser, nimm' sie in die Pflicht!
Not tut's nicht, dass wir uns streiten,
endlos wehren sie mir nicht
Staub und Schatten wild verschwimmen
Schweiß und Schwerter blitzen auf,
Menschen ringen, Herzen glimmen,
Fieberglut im Kampfverlauf
Klingen fahren wirr hernieder,
Schilde weichen derber Wucht,
Pfeil und Speere pfeifen Lieder,
die kein Gott zu singen sucht
Heil dir, Thron des Totentanzes,
bahne meine Herrschaft an,
wilden Leibes, roten Glanzes,
jubeln Massen deinem Bann
Ei', dort strauchelt eine Seele,
schwach der Faden, der sie hält,
Blut flieht still aus Stammes Kehle,
gnadenlos die Axt ihn fällt
Und ein Aufschrei eint die Massen,
jede Faser sucht das Leid,
bis sie selbst einst aderlassen,
falscher Geilheit sich geweiht
Wachse an der Menschen Laster,
weiss, ihr nehmt die Sünde heim,
folget weiter diesem Raster,
so will ich's zufrieden sein.
(C) Lars Abel
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