Der zerschlagene Krug
Ein Gedicht von
Thomas Schwarz
Als der Mensch denn ward gemacht
Wurden ihm vier Elemente dargebracht
Aus denen er den Krug gemacht
Der sollte halten und geben
Das Wasser ohne das kein Leben
Den Wein
Den der Mensch nicht gerne trinkt allein
Vieler Früchte Saft
Die schenken Gesundheit und viel Kraft
Und
Nachdem der Mensch ihn also hat gemacht
Das Werk seiner Hände so betracht
Er ihn prüfend in die Sonne hob
Sprach´ s aus dem Krug
„Dir gebührt mein Lob
Ich bitt dich nur
Sei nicht so grob“
Da erschrak der Mensch und wunderte sich
„Wes Geistes Kinde bist du?
Sprich!
„Wir sind vom gleichen Geiste
Du wie ich
Der dich erschuf
Erschuf auch mich
Durch
Wasser, Luft, Erde und dem Feuer“
Der Mensch schrie laut
„Du bist ein Ungeheuer!
Willst du etwa buhlen
Mit mir um Macht?“
„Nein, ich bitt dich nur
Gib acht!“
Des Menschen große Angst und Wut
Taten dem armen Kruge gar nicht gut
Zerschmettert lag er nun am Boden
„Oh Mensch, ich wollt dich doch nur loben
So wie du den Schöpfer im Himmel droben
Würd er´ s euch tun
So wie du mir
Wär von deinesgleichen
Keiner hier
So lernt von mir
dem zerschlagenen Krug
Dass Angst und Wut
Tun selten gut!
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