Lange Nächte
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es warten auf uns lange Nächte.
Und jeder Baum hat Blatt-Ausfall.
Der Herbstwind pocht auf seine Rechte,
Und spielt mit ihnen überall.
Die Farbenpracht liegt bald am Boden.
Und jeder Baum wird zum Skelett.
Er ärgert sich, es platzt sein Knoten,
er wettert, das sei gar nicht nett.
Am Morgen geistern Nebelfetzen,
sogar bis in die Innenstadt.
Sie werden sich auf Bänke setzen.
Das Kopfsteinplaster, das wird glatt.
Kein Mensch muss in der Sonne schwitzen.
Und jeder dreht am Thermostat.
Man freut sich im Büro zu sitzen,
bei mindest einundzwangzig Grad.
Im Herbst bleibt jeder gern zu Hause.
Man liest ein Buch bei Kerzenschein.
Man gönnt sich eine Ruhepause,
und lässt die weite Welt allein.
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