Die alten Linden am Hafen
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Die alten Linden am Hafen
Verwandlungskünstler
seid ihr alten Linden dort am Hafen,
berühmter und berüchtigter als
manches scharfe Luder scheint's.
Ach, gestern noch gewandet wunderbar
im Rock des rotmundigen Weins
und heut' schon lichter
und von ferne gelb wie Quitten
jedes Blatt im steten Wandel,
bis es allmählich niederschwebt
und auf das blasse Straßenpflaster fällt;
da gibt es nichts mehr, das es hält
am Baum des Lebens.
Mir ist zumut', als weh' und schwebt'
auch ich durch diese wundersame alte Welt
und wandelte wie ihr mich
stets aufs Neu'.
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