Klassentreffen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Hallo ihr Nachbarn, Nichten und Neffen
demnächst gibt es unser Klassentreffen.
Schöne Männer und Frauen werden kommen,
erinnere ich mich noch verschwommen.
Die Schulzeit ist schon so lange her,
da fällt die Erinnerung schwer.

Ich hoffe, dass noch alle leben,
sich ein Stelldichein hier geben.
Ist auch der junge Putz lädiert,
dann wird halt etwas aufpoliert.
Mit Puder, Rouge und Lippenstift
so mancher seine Jugend trifft.

Und mancher sich auch eingesteht,
das eigne Haar ist längst verweht.
Stützt die Adern auch nur Alterskalk,
aus den Augen lacht der alte Schalk.
Egal, ob als Mädchen oder Bengel,
wir sind und waren alle keine Engel.

Das Klassenbuch sei unser Beweis,
es gab nicht nur Streben und Fleiß.
Namen sind zwar Schall und Rauch,
doch sie helfen beim erkennen auch.
An die erste Liebe, zart und still,
sich keiner öffentlich erinnern will.

Dabei sind diese Jugendbande
auf der Welt doch keine Schande.
Und die Einträge im Klassenbuch
sind doch nur des Lehrers Fluch,
um zu lindern den eigenen Frust,
oder rein aus des Dichters Lust.

Jeder wollte etwas zu uns sagen,
selbst an den lauten Fahrschultagen.
Beim Unkraut ziehen, Spaten drehen
ist doch immer etwas geschehen.
Es wurden keine Fotos gebraucht,
weil doch viele heimlich geraucht.

Wenn wir nun zusammen kommen,
wird ein edler Schluck genommen.
Und wenn sich manch Lehrer traut,
wird es lustig und schulisch laut.
Die Schule muss ich nicht nennen,
die wird wohl jeder selber kennen.

Stört der Krach, nehmt es als Test,
auch ihr habt mal ein Klassenfest.

07.02.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Klassentreffen

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07.02.2014
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