Katerträume
Ich wäre gern ein Kater,
Die Farbe ist mir gleich,
Ein großer, schwerer, starker
Mit Fell schön samtig weich.
Ich fläzte in der Sonne
Den lieben, langen Tag,
Genöß’ des Faulen Wonne
Der tut nur was er mag.
Ich zöge meine Fährte
Galant von Haus zu Haus
Und nach der Jagd mich nährte
Schön fett so manche Maus.
Ich tät’ auf meinen Runden
Des Tages wie bei Nacht
Die Nachbarschaft erkunden,
Bestaunen ihre Pracht.
Von jedem Dach ich sähe
Das Unbekannt der Welt,
Das wenn Ich es erspähe
Mich toll in Atem hält.
Und sollte mir einst knurren
Der leere Katerbauch,
Am Napf tät’ Ich gleich schnurren
Und kraul’n würd’ man mich auch.
Und wär’ ein Mädel rollig,
Ich eilte gleich herbei,
Dann wär’ uns warm und mollig,
Es gäbe nur uns Zwei.
Und zöge Eiseskälte
Bald ein in mein Revier,
Da wärs nicht lang, Ich wählte
Den Platz als Stubentier.
Dann träumt’ Ich wohl behütet
Vor des Kamines Feuern
Und hätte längst gebrütet
Von Katerabenteuern.
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