Für die Füße
Ein Gedicht von
Greta Hennen
Heute sende ich mal süße
Grüße an die armen Füße.
Sie tragen mich wohin ich düse,
wenn ich auch manchmal mir verbrüh' se,
wenn in der Wanne bis zur Wade
ich mehrmals wöchentlich sie bade.
Dass ich sie sonst oft nicht gerade
sehr nett behandle. Das ist schade.
Für die Füsse ist sehr häufig,
was uns schlecht erscheint, geläufig
Ich werde jetzt mal an sie denken
und ihnen Ruhezeiten schenken.
Nun lege ich sie einfach hoch.
Wie man hier sieht, geht es ja doch.
Ich frag nicht nach, wie lange noch,
versinke im Gezeitenloch.
Da höre ich sie schließlich klagen.
Wir liegen hier bereits seit Tagen
und müssen dich nun einmal fragen:
Soll'n wir dich nie wieder tragen?
Mir sind soeben diese braven
doch allen Ernstes eingeschlafen.
Die Füße sich aus Frust wohl trafen,
mir's gleich zu tun im Ruhehafen.
Der linke meint: Das ist der Clou.
Von rechts noch leis: Ich mach's wie du.
Ich lege mich nun auch zur Ruh
und mach die Hühneraugen zu.
Es nützt kein Rufen. Diese tauben
sich nur ein Kribbeln noch erlauben.
Sie lassen sich den Schlaf nicht rauben.
Ich kann das alles noch nicht glauben.
© Greta Hennen
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