FRÜCHTE FÜR ALLE
Ein Gedicht von
Anneli Förster
die saat ist gesät
sie ist aufgegangen
es hat lange gebraucht
bis die erde aufgebrochen ist
und ein zartes grünes stengelchen
- sich gezeigt hat
es sah unscheinbar aus
wuchs aber stetig
es fraß viel
trank übermäßig
war gierig nach -
zuneigung
doch dadurch
hatte es die möglichkeit
zu wachsen
und es wuchs und wuchs und wuchs
es nahm raum ein
der kleine halm
war ein stattlicher baum geworden -
mit vielen zweigen geäst und blättern
es fing an zu blühen
nicht einmal im jahr
nein – viele tausend male
die blüten waren in unterschiedlichen farben
es waren unterschiedliche blütenarten
von ganz fein kaum zu sehen
bis riesengroß leuchtend
und betörend duftend
die blüten kamen aus dem stamm
aus den blättern aus dem geäst
so wie sie gekommen sind -
über nacht -
so sind sie auch gegangen -
über nacht -
jahre später
früchte hingen an dem baum
süß kräftig schmeckend
wohltuend bitter erfrischend sauer
unvergesslich herb saftig und klebrig
es waren früchte für alle da
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