Frei von allen Winden (N.87)
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Wie wacklige Schollen, lief ich über meine Werke, eins nach dem anderen,
wie auf Schollen lief ich, wie Schollen waren sie für mich.
Am heutigen Tag, sind es nur noch starke Rufe, nur noch schillernde Lesezeichen, die erzählen, was mir manchmal Fragen aufwirft.
Ich wurde frei aller Winde, frei von großem Unwohlsein. Mir gefällt mein neues Leben, mir gefällt der neue Schein.
Ich wurde reicher an den hohen Gütern, welche immer schon gut waren. Davon kauf ich mir noch heute nichts, doch sie treiben mir die Liebe ins Gesicht.
Ich wurde ärmer an Destruktivität. Für Trauer, Schwälgerei, Nostalgie und alles was so lähmen lässt, dafür ist's jetzt dann zu spät.
Denn die Zeit hat wieder zu rennen begonnen, und sie tritt mir auf die Versen und sagt mir:
"Du hast noch nichts gewonnen, hast nur zu leben begonnen. Lebe wieder, lebe so lang du noch leben willst. Du weißt, Schmerz ist nie weit, Schmerz kommt oft mit der Zeit."
Jacob Seywald XIII
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