Entscheidung《110》

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Des einen Entschluss, mag sein des anderen Verlust.
Des einen Geist erst um die Ecke, für den andern schon verschwunden.
Dem einen ein Kinderspiel, doch dem andern fast schon viel zu viel.
Und auch wo es dem einen leichter fällt,
dort kannst du höchstens entscheiden,
von Praxis ganz zu schweigen.

Manche treffen Entschlüsse für ihr ganzes Leben, oder glauben es zu tun.
Manche nur für den nächsten Tag und können weder rasten noch ruhn.
Manche leben mit ihrer Entscheidung im Einklang, wachsen daran.
Manche entscheiden sich falsch von Anfang an, merkens nicht und sterben dran.

Wie man's dreht und wendet, sind die wenigsten Entscheidungen verschwendet, sie kommen manchmal stur und strikt, ab und zu auch ungeschickt.
Man erreicht dennoch nichts auf dieser Welt, so lang man keine Entscheidung fällt.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Entscheidung《110》

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29.03.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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