Die Spreewaldtracht

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich wollte mich in der Sonne wiegen,
im Spreewald auf der Decke liegen.
Über uns sich der Weidendom schwingt,
in der Ferne ein Mädchenchor singt.

Mädchen , die in ihrer Tracht
Traditionen schon vollbracht.
Schon allein für‘ s Haube stecken
müssen sie sich lange strecken.

Viele Nadeln mit buntem Kopf
halten nicht nur Tuch und Zopf.
Für Schürzen, Jacken und Hauben
gilt es viele Nadeln zu klauben.

Denn schließlich steht so eine Tracht
meist bis in die tiefste Nacht.
Bei Feiern scheitern dann die Böcke
an der Vielzahl der Unterröcke.

Um kleine Geschäfte zu verrichten,
muss man auf die Höschen verzichten.
Eine glänzende Strumpfhose verschönt,
ist aber bei den Ankleidedamen verpönt.

Wenn die Kälte zu sehr zwickt,
gilt nur das, das selbst gestrickt.
Hosen, Stulpen und der Schal,
bei Regen ist ein Cape die Wahl.

Ich wollte mich in der Sonne wiegen,
doch plötzlich Trachtenröcke fliegen.
Der Chor kam heimwärts mit dem Kahn
auf der Fließe Wasserbahn.

Das Singen und die Repräsentation
sind für heute beendet schon.
Der nächste Kahn die Männer bringt
und dann alles tanzt und singt.

Mit Wechselschritt und blankem Knie
ist das die Polka „Annemarie“.
Wir singen mit und probieren‘ s aus
und gehen dann beschwingt nach Haus.

31.07.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Spreewaldtracht

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01.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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