Liebesbedingungen
Liebesbedingungen
Solange sich Liebende Freuden hingeben,
Weil das Begehren noch nach ihnen greift,
Gibt es bei ihnen jenes reizende Urerleben,
Bei dem Wonne die Berührung streift.
Anziehendes von Beiden bleibt unangreifbar,
Denn nichts Trennendes kann übergriffig sein,
Nichts erscheint ihnen gar sonderbar,
Weil alles intim, vertraulich, nicht allgemein.
Doch wo sich die Seele ausgebeutet fühlt,
Wird Nähe und Treue als Illusion wahrgenommen,
Wenn Indiskretion und Öffentlichkeit da mitspielt,
So ist schon manche Liebe an ihr Ende gekommen.
Begehren muss privat und beidseitig bleiben,
Die Frage nach dem Willen bleibt auch Lust.
Nur dann können sich Seelen einverleiben,
Was ihnen Labsal gibt, rettend vor Durst.
Was will er wohl, was will sie noch?
Wird Lust als Begehren wahrgenommen?
Ist diese Beziehung Freiheit oder Joch,
Will noch ein Lächeln ihnen kommen?
©Hans Hartmut Karg
2025
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