Die Diagnose

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Diagnose

Ein Mann glaubt, er sei sterbenskrank,
Der Gevatter hätt' ihn in der Hand,
Er sei mit seinem Leid allein
Kann leider nur noch sterbend sein.

Dann überlegt er doch genau,
Ob er im Netz sich mache schlau
Ohne Arztes Ratschlag einzuholen,
Den Freunde ihm haben empfohlen.

Die Angst wächst, schweren Herzens dann
Holt er sich Mut, um irgendwann
Zu überwinden den Furor:
Ins Auto steigt er zum Doktor.

DieTreppe hoch, gleich ist er da,
Heimlich singt er sein Halleluja:
Fast schwindet oben ihm der Sinn,
Sein Facharzt steht nun groß vor ihm.

Der hat inzwischen Befunde gesammelt
Und während ein „Grüß Gott!“ gestammelt
Betritt der Todkranke den kahlen Raum,
Die schönen Frauen sieht er kaum.

„Mein Herr, bei Ihnen ist nichts wund,
Ich seh' nur, sie sind kerngesund.
Deshalb muss ich Ihnen mitteilen:
Auf Erden müssen sie noch verweilen.“


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Die Diagnose

34 mal gelesen
06.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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