Des Menschen Meisterstück

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Gott sieht zur Erde nieder
und sorgt sich um die Welt.
Petrus fragt sich immer wieder,
was IHM wohl nicht gefällt.
HERR, es ist ein Meisterstück,
wenn meine Meinung ist erlaubt.-
Gott lehnt sich im Stuhl zurück
und wiegt das greise Haupt:
Das hab ich auch einmal gedacht,
fand alles wunderbar.
Und doch hab ich was falsch gemacht,
das wird mir langsam klar.
Es war einmal ein guter Plan,
das ganze Paradies.
Der Mensch in seinem Größenwahn
macht mir nun alles mies.
Ich habe ihm die Macht gegeben,
er missbraucht sie nur.
Keine Ehrfurcht vor dem Leben,
nicht vor Wald und nicht vor Flur!

Ich trieb ihn aus dem Garten Eden,
dacht, es wär ihm eine Lehr'.
Hör ihn nur heute reden,
er tut, als ob der Herr er wär.
Überall pfuscht er hinein,
macht alles nur kaputt.
Fällt mir bald nichts rechtes ein,
erstickt er in dem eignen Schutt.
- Genau, das muss die Lösung sein.
Ich brauche nur zu warten.
Der Mensch,er leitet sein Hauptwerk ein
und wirft sich aus dem Garten.

Informationen zum Gedicht: Des Menschen Meisterstück

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01.10.2013
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