Der Totensonntag

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ach Mägdeleins und Knäbeleins,
ihr sollt doch nicht traurig sein.
Auch wenn das Novemberwetter
wärmer sein könnte und netter.
Doch morgen der Totensonntag ist,
wo man die Liebsten nicht vergisst.
Liebste sind nicht nur die Intimen,
denn das würde sich nicht geziemen.

Es sind die Freunde und Vorfahren,
sowie die Nachbarn aus vielen Jahren.
Die längst unter der Erde liegen
und ab und zu eine Blume kriegen.
Morgen ist ihr Ehrentag,
den so mancher gar nicht mag.
Die Schritte uns zum Friedhof bringen
wo Ruhe und Ehrfurcht gelingen.

Zurück vom Friedhof, wo wir ausgeschwärmt,
erst einmal die Hände aufgewärmt.
Nase putzen, ein Schluck für die Kehlen
und schon können wir erzählen.
Von den Grabsteinen mit Namen
für bekannte Herren und Damen.
Sie alle gingen, welch ein Graus,
doch sie gingen nur voraus.

20.11.2012 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Totensonntag

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22.11.2014
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