Stammbaumfäule
Ein Gedicht von
Peter Szneckneck
arm im Paradies
reich an zwischenmenschlicher Ärmlichkeit
Zeit gerade fließt
mal sehen ob morgen noch was übrig bleibt
groß im kleinen Denken
Möglichkeiten zum verstreichen lassen
nehmen statt zu schenken
alles jetzt und gleich verprassen
lieben oder leiden
Perspektive macht Gefühle klar
die Guten mögen bleiben
schließ das weg was schmerzhaft war
säg ihn ab den Ast
an dem dein ganzer Stammbaum klebt
Zeit hat ritsch und ratsch gemacht
wer weiß was einem fehlt
seh nur zu, sie sich zerbeißen
Gift gebleckte Zähne
Wut drückt nur die Trauer weg
hält dennoch keine Träne
letzten Endes, unterm Strich
und noch ganz weit drunter
wascht euch doch so oft ihr wollt
die Schuld geht nie mehr runter
SzignM 05.06.2024
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