Der Staudensellerie
Ein Gedicht von
Katharina Fay
Der Staudensellerie: ein langer, schlanker Bursche er doch ist.
Hellgrün seine Farbe, meist so 20 Zentimeter er schon mal misst.
Hört sich an, als wäre er ein einzelnes Geschöpf, so ganz allein.
Oh nein, immer in Gesellschaft mit noch paar Stengeln-so soll es einfach sein.
Weil er nicht will als einzelner Stengel in die enge, triste Gemüsekist´
Er sieht doch, wie traurig die einzelne Paprika und die einsame Gurke wahrlich ist.
Blättchen zieren den Kopf eines jeden Stengels - OH, er findet sich toll und attraktiv!
Ganz schön eingebildet - lief in der sellerischen Erziehung wohl was ziemlich schief.
Könnt der Sellerie sprechen-lauthals würd er rufen aus seiner engen Kiste:
"Ey, ihr Leut, kauft MICH, streicht das andre von euerer Liste!"
Der Staudi, er denkt er ist ein liebenswertes Gemüse, ein ehrlicher Charakter und wirklich nett.
Ruft weiter: "Ich hab nicht viele Kalorien, so werdet ihr nicht fett!"
"Und Vitamine, ei, da hab ich jede Menge, ganz ganz viele"
Ups, jetzt ist das Radieschen beleidigt, wenn ich nach rechts mal grad so schiele.
"Roh essen oder kochen; ihr könnt alles mit mir machen..
Harntreibend wirk ich auch; Ey, Du blöde Karotte aus der Nebenkiste, was gibt es da zu lachen?"
Hört man vom Sellerie so die ganze Geschicht`
Da ist die Moral: angeben oder gar konkurrieren muss man nicht.
JEDES Gemüse hat doch seine Qualität.
Und jede Sorte sollte dies erkennen: dafür ist es nie zu spät!
Im übrigen gilt dies für ALLE Lebewesen auf dieser Welt:
Jeder ist besonders, einzigartig, einfach genial IN SICH aufgestellt.
Jedoch erst in der Gesamtheit volles Potenzial sich dann zeigen kann:
Bunt wird´s, facettenreich. Darf sich alles präsentieren und jeder kommt mal dran.
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