Der Monolog
Kommunikation zwischen Dir und mir
Deshalb schrieb ich diese Verse hier
Suchte Worte, Reime, Zeilen
Um darin die Regungen meines Gemütes mitzuteilen
Gar manchmal schienen mir dieser Tage die Worte zu entgleiten
Sie wollten den Weg zu falschen Schlüssen vorbereiten
Ich, der Kommunikator, als Eigenbrötler nicht Vorbild und nicht gut, oft stichig wie ein Dorn
Brachte Dich, den Rezipienten, so manches Mal in Wut, zumindest aber doch in Zorn
Mit zunehmender Reife, mit viel Übung, wurden meine Texte dann zwar besser
Aber ich, der Schreiber, reizte Dich, den Leser, bis auf´s Messer
Und zuletzt bemerkte ich, als Dichter, stumm
Allzu viele der gedroschenen Phrasen erwiesen sich als dumm
Zu viel der Worte, viel zu monoton
Alles auf den Sinn beschränkt, nichts für des Vaters Sohn
Im Text statt Kapitälchen und Kapriolen
Oft Zahlenwerk und Konstrukte aus mathematischen Symbolen
Bei all den dichterischen Wendungen, die ich vormals als schön empfunden
Schien es mir damals, als seien himmlisch helle Glöckchen aufgeklungen
Die untermalten, sphärisch wahrgenommen
Das was mir, dem Techniker, als höchstes Glück herbeigesonnen
***
Woran es lag, dass sie nicht mehr klangen
Warum die Elfen bei meinen Texten nicht mehr sangen
Blieb mir fast ein Rätsel, wie so manches mehr
Die Lösung fiel mir, als solches wirklich schwer
Niemand außer mir selbst hat sie je gelesen
Die Buchstabenkolonen, die als fremde Wesen
Geisterten auf manch ´nem weißen Blatt Papier
Im leeren Raum zwischen dort und hier
Mathematik und Zahlen sind nun wieder leis´ geworden
Derweil bereiten sie mir nur wenig Sorgen
Nun formen Buchstaben und Striche sich zu einem Bild
welches es nur noch zu colorieren gilt
Die Grenze des Monologs ist schnell gefunden
Hat ein zweiter Mensch sich zur Wahl von Worten überwunden
Erwächst aus der konservierten Rede, die möglicherweise gar noch trog
Im Zwiegespräch mit einem Gegenüber der produktive Dialog
© Caeli
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