Das ungeliebte Geschlecht
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Ein Mann und darum geht es nämlich
ist von Natur aus ziemlich dämlich,
weil seine Triebe ihn verwirren.
Er kann sich bei der Frau nur irren,
weil die auf ihre Schönheit setzt
und so den Mann ins Unglück hetzt.
Er balzt und turtelt – jedenfalls
verdreht er sich für sie den Hals.
Sie, ganz wie es so Spinnenart,
ihn längst schon in dem Netze hat,
das sie für ihn ganz fein gesponnen.
Er gibt sich triebhaft, sie besonnen
und ehe er sich umgesehen,
ist es auch schon mit ihm geschehen.
So auf dem Leim und eingekesselt
hat sie ihr Opfer schon gefesselt.
Und eh er weiß, wie ihm geschieht,
Freiheit und Wille nun entflieht.
Das hat er nun von seiner Schau
er dünkte sich halt allzu schlau.
Von nun an ist ´s jedoch das Weib,
das spielt mit ihm zum Zeitvertreib.
Ist er am Ende müd´ und matt,
saugt sie ihn aus, bis das sie satt!
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