Das Glück

Ein Gedicht von Horst Hesche
Grau in grau, der Himmel ist verhangen.
Stadtlaternen spenden fahles Licht.
In vielen Herzen wächst Verlangen
nach Wärme, die die Einsamkeit durchbricht.

Der Samariter-Bus steht dort am Haus,
bringt Hilfe in der größten Not.
Obdachlose gehen 'rein und raus
mit heißem Tee und einem Happen Brot.

Den Olaf quält ein offnes Bein.
Die Wunde sieht ganz grässlich aus,
Es könnte fast zu spät sein.

Die Ärztin sagt:
„Ich bring' Sie gleich in's Krankenhaus!“

„Frau Doktor!
Mein Dank für Sie, für Ihre große Güte!
Sie sind mein Glück!
Ich wünsch' dass Gott sie stets behüte!
Blick ich zurück,
mein größtes Glück – mein Leben
hat mir auch ein Frauenherz gegeben.
Ach Mutter!“

ps./ Ich traf auf Olaf in der S-Bahn. Er steckte sich hier im Waggon eine Zigarette an. Ich forderte ihn auf, die Zigarette sofort aus zu machen. Da holte er ein Messer heraus und drohte, mich ab zu stechen. Ich rückte zu ihm näher und er erzähle mir aus seinem Leben: Von Beruf Zahntechniker,
Alkohol, Arbeit verloren, Scheidung, Schulden, obdachlos. Jetzt macht er schon das siebente Jahr Platte. Ein gebildeter, interessanter Mensch. Leider gescheitert im Leben, wie manch anderer auch.
Seien auch sie alle besonders zur Winter- und Weihnachtszeit nicht vergessen!

Informationen zum Gedicht: Das Glück

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17.12.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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