Coronaflucht

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Coronaflucht

Auf einer Feier hab' ich mich angesteckt,
Ich weiß wirklich nicht, woher Corona kam.
Trotz Vierfachimpfung hat mich das Virus entdeckt,
Jetzt sind Husten, Gliederschmerzen und Fieber dran.

Das ist schon ein eigenartiges Gefühl,
Wenn man als aktiver Mensch antriebslos herumliegt,
Nichts mehr liest, der Tag ohne Ziel,
Man sich stattdessen in luftenden Graubildern wiegt.

Dabei haben wir Frühling, Knospen brechen auf,
Herrlich blühen unsere Birnbäume:
Natur lässt sich nicht beirren, hat ihren Lauf,
Vögel suchen auf ihre Bruträume.

Da muss ich trotz Corona endlich hinaus,
Es hält mich nichts mehr im Zimmer
Und ich sehe, wie am Insektenhaus
Der Kampf um die Röhren wird schlimmer.

Ja, die Natur lässt sich nicht aufhalten,
Sie fragt nicht nach Dir, nicht nach mir,
Wird ihren Tag im Lichte gestalten:
Das Leben ist ein großartiges Wir.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Coronaflucht

52 mal gelesen
22.04.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige