Bewunderung

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Unsere Nachbarin ist weltbekannt,
drum wird ihr Name nicht genannt.
Wer will schon Körper blass wie der Tod,
lieber Haut, die braun wie ein Brot.

Doch die Neon-Sonnenbänke im Laden
Sie lässt im Katalog ab Seite 10
die schönsten Büstenhalter steh‘ n.

nutzen nicht so viel, wie sie schaden.
Zuhause im Hof mit Pferd und Hund
stehen nur Autos, schwarz oder bunt.
Kein Platz ist mehr dazwischen,
um einen Sonnenstrahl zu erwischen.

Deshalb hat sie sich eine Wiese auserkoren
und sonnt sich nackt, wie sie geboren.
Das feuchte Gras die Haut erfrischt,
die Sonne mit UV-Licht zischt.
Ich hab sie neulich selbst gesehen,
denn der Hund blieb witternd stehen.

Als Kavalier nur einen Blick,
dann zog ich schmunzelnd mich zurück.
Doch hörte ich am nächsten Tag,
dass sie sehr lange dort noch lag.
Die Ferienkinder meistens Jungen
sind zu der Wiese vorgedrungen.

Um erfolgreiche Blicke zu erreichen,
mussten sie wie die Indianer schleichen.
Ich habe sie auf dem Heimweg getroffen
und sie freuten sich ganz offen.
Diesmal haben sie nicht gestritten,
sie waren sich einig: „Mensch, hat die T….“.

05.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Bewunderung

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18.11.2015
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