Alexander Gerst kehrt aus dem All zurück
Er hat sie gesehen, die rissige Haut der Erde,
Schrunden und Narben, Ekzeme – manchmal eine Art Mensch-Allergie
Dünn und verletzlich, dermatitische Vulnerabilität,
eruptive Xanthelasmen, Lichenifizierung, Peau d'Orange.
Die Maniküre verdirbt mit ihren aufgeklebten Fingernägeln die Schönheit der Landschaft,
Urlaubsstrände mit Hotelanlagen, ganzjährig geöffnet, sie greifen ins Meer.
Die Städte, ihre größten sind riesige Herpesareale,
mit einem Duft nach Mercaptanen, der sich auch in der Schwerelosigkeit noch erinnert.
Als Pheromon haben sie Chanel No.5 aufgelegt,
ein kurzlebiges EdT, trotz öliger Konsistenz.
Kandidose oder unsichtbare Kokkenhaufen an den Rändern unserer Feuchtgebiete.
aus der Ferne sind es geheimnisvolle Muster.
Sie geben dem Schrecken einen schönen Anschein.
Das unruhige Meer mit wabernden Plastikinseln,
die größten von ihnen aus dem All erkennbar,
squamöse Plaques auf zartem Untergrund.
Oder die Hurricanes – eine Dermolyse, überhitztes Leben.
Die Strassen, ein ubiquitärer, urtikarieller Dermographismus,
sie beschreiben die Rastlosigkeit der Spezies Mensch.
Exulcerationen – wie Chuquicamata.
Der Abbau von Kupfer, von Kohle von Stein von Ölsand.
Nichts, was sich nicht ausbeuten ließe, sogar der Wind.
Der Harpagon Mensch mit seiner verletzlichen Haut
hat sich die Erde untertan gemacht
und die Frage die sich jetzt stellt
– ist es gut wieder geerdet zu sein Herr Gerst ?
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