Ich träumte, ich wär ein Schmetterling
Ein Gedicht von
Horst Hesche
Ich flog im Traum mit Liebesdurst zu ihr.
Als bunter Schmetterling begann die Reise,
beschwingt, im Flatterflug durch das Revier
zum Rendezvous auf sonderbare Weise.
Ich eilte lustig flatternd so dahin,
verweilte gern an mancher schönen Blüte.
Ich trug mein schönstes Kleid von Anbeginn
ganz in bordeaux mit Glanz von erster Güte.
So kam ich schließlich an mein Reiseziel,
doch die Verehrte war nicht gleich zu sehen.
Als Rose die mir wunderbar gefiel,
sah ich sie graziös im Garten stehen.
Ich küsste sie und trank von ihrem Duft
und war berauscht, von ihrem Reiz benommen.
Hier lag ein wahres Wunder in der Luft.
Von seiner Wirkung konnt' ich nicht entkommen.
Ein Ruf erscholl von meiner lieben Frau.
Wach auf! Ich sah dich mit den Armen schlagen!
Sie stand vor mir im seid'nen Himmelblau.
Ich sagte nur:
"Ich liebe dich
und will's dir immer wieder sagen!"