Schicksalsschläge
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Er sitzt an der Straßenecke
ohne Mut mit leerem Blick-
saugt an seiner Zigarette
und denkt an die Zeit zurück.
Eine wunderbare Ehe
hatte er vor langer Zeit ,
voller Liebe und Vertrauen,
voller Glück und Zärtlichkeit.
Dann kam er zu früh nach Hause,
war zwei Stunden eher da-
wie von einem Blitz getroffen
stand er, als er dieses sah.
Seine Frau lag auf dem Teppich
und sein bester Freund auf ihr,
sofort ist er ausgerastet-
wütend wie ein wildes Tier.
Beide waren unbekleidet
und vertieft im Liebesspiel,
diesen Anblick zu ertragen,
das war einfach viel zu viel.
Eifersucht macht viele rasend-
das war auch bei ihm der Fall,
und er griff zu seiner Flinte
und man hörte einen Knall.
Fünfzehn Jahre gab´s als Strafe-
hielt der Richter für das Maß,
und die hat er abgesessen
voller Wut und voller Hass.
Fünfzehn Jahre sind vergangen-
jetzt ist er ein and´rer Mann,
doch mit dem zivilen Leben
fängt er heute nichts mehr an.
Bettelnd zieht er durch die Lande,
Schnaps ist alles was er braucht,
und ´ ne Menge Zigaretten,
weil er trinkt und weil er raucht.
Seine Ehe, seine Träume
dieser Schicksalsschlag ihm nahm,
nur weil er zum falschen Zeitpunkt
viel zu früh nach Hause kam.