Profil von Joshua Coan

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Anzahl Gedichte: 74
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Gedichte gelesen: 117.645 mal
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Titel
74 Zur Abschreckung gedacht 28.01.21
Vorschautext:
Stumm geworden, haben sie nun mehr zu sagen
Als tausend seelenlose Worte vorher
Die Münder versiegelt und gedreht
Lippe an Lippe fest genäht

Blind wie sie jetzt sind, sehen sie mehr als vorher
Die abtastenden Augen die nichts taugen
Wie Steine aus Früchten entsternt
Lid an Lid genäht, Tore nach Außen entfernt

Und die Gedanken, sind nicht mehr im Kopf gefangen
Statt Gehirn, nur Kohle drinnen
...
73 Träume auf See 11.05.20
Vorschautext:
Das Meer ist endlos weit,
doch kündet von Endlichkeit
Mein Sehnen uferlos
Sucht draußen auf den Wellen Trost
In salzigen Tiefen die blieben
Von unzähligen zu Tränen gerührten
Oder denen die den Verlust spürten
Was wäre ich ohne dich…
Sehnsucht du sollst bleiben
Und mein Leben bereichern
Mit deinem fernen Blick
Sticht ins Blau kommt nicht zurück
...
72 Stille 19.03.20
Vorschautext:
Die See in mir
ohne Wellen
der bleiche Mond hällt Wacht
ein paar Sterne
unereichbar
in ewig finsterer Nacht

JC
71 Rotkäppchen 01.03.20
Vorschautext:
Dein Duft lockt mich auf deine Fährte. Der Wolf in mir, das entfesselte Tier.
Du liebst mich, denn insgeheim weißt du, zähmen lasse ich mich nicht. Noch ein Schritt dann sehe ich dich. Du erwiderst meinen hungrigen Blick. Du ganz in Rot mit großen Augen. Ich eins mit dem Dunkeln, trete langsam aus dem Schatten. Schritt für Schritt weichst du zurück, doch rennst nicht davon, du willst nicht entkommen. Ich weiß. Aus gutem Grund, bist du allein im Wald. Da wo dich dein Begehren lockt.
Mit allen Sinnen, neugierig, erforsch ich dich.
In tiefen Zügen atme ich deine Haut, feine Härchen stellen sich auf. Wie Schnaps im Kopf, berauscht mein Wille, betrinken sich die Sinne. Der Puls geht schneller, der Atem tiefer. Und du entblößt mir deinen Hals im Licht. Lippen und Reißzähne, sanft und weich berühren dich. Die Klaue gräbt sich zwischen die Rippen. Kraft ohne Gewalt. Gefesselt ohne Seil.
Pack dich fester, zwei Herzen spüren sich schlagen. Du näherst dich mit deinen Lippen, doch weicht mein Kopf zurück. Verwirrt sucht mich dein benebelter Blick. Ich lass von dir ab, du willst es nicht, hältst meine Hand, erwartest mich zurück.
So umrunde ich dich eng, und umschling dich von hinten. Wie eine Feder fällst du in mich. Und mit meiner Klaue den Kopf heb ich, dein Gesicht zu meinen Lippen. Der erste Kuss, heißer Atem, Hauch in der Luft.
Du bist so weich, streichelst mir durchs Fell, spürst das feste Fleisch. Ich verharre nicht, erforsche dich, jedes Eck, die prickelnde Haut. Dein Mund bleibt offen, zwischen die Beine rutscht der Griff, wollte es nicht lassen, doch weitersuchen, du greifst meine Hand, bittest wortlos sie dort zu belassen, so pack ich noch ein wenig fester zu…


JC
70 Wortstreit mit Satan 28.02.20
Vorschautext:
Ich hockte da im Zwielicht des Abends, ganz allein, trank langsam leer die Flasche Wein
Und als die Wanduhr Zwölfe schlug, ein Funke mit einem Knacks aus dem Kamin entsprang, der Teppich aber kein Feuer fing.
Mir stellten sich die Härchen auf, eine Präsents wie ein kalter Hauch im Nacken
Im Schwindel hob ich den schweren Kopf, wie von unsichtbarer Hand, gepackt am Schopf, es erfasste mein trüber Blick, den Vorhang der zur Seite wich
Und plötzlich stand er da im schattigen Eck
Den Mund mit dem Gewand verhüllt, gierig von seinem flammenden Blick berührt
Mir war nicht nach Gesellschaft heut, doch dieser konnte ich nicht entgehen
Zu verlockend meine Pein, vom Zweifel angelockt, dem kann er nicht widerstehen
Seht mich traurig Elend nur an! Ein grausam einfühlsamer Mann!
Ich raube und lüge, stehle und Betrüge
Mit feinen Reimen und Schmeichellein, die Köpfchen der reichsten Damen ich verwirre, und Netze aus Lügenzwirn ich spinne
Nun bin doch in guter Gesellschaft, einer der schlimmer ist, der Seelen mitsamt den Leibern Frisst
...
69 Dunkles Vergnügen 16.02.20
Vorschautext:
Kein Vanillen Duft liegt in der Luft
Bei Kerzenschein trittst du ein
Dienerin in meinem Reich
Ich bin dein Herr doch sind wir gleich

Gefesselt durch die Beine, mir zu Füßen
Willig und bereit, für jede kleinste Sünde zu büßen
Gebückt und dienlich wie ein Möbelstück
Unterwürfig, niemals Unterdrückt

Versklaven will ich nicht, sondern dich erlösen
Von tief versteckten Leiden, und finsteren Dämonen
...
68 Der Seemann 05.02.20
Vorschautext:
Schiffe dampfen im nebligen Morgen. Der Motor dröhnt und ich werd los meine Sorgen, bin ich erst wieder vom Salzwasser umgeben. Vater Neptun nimmt mich in Arm, ist kalt wie Eis und stinkt nach Fisch, ach hab ich den Alten gern. Weiß hauch ich die Luft, leg die Hebel um, die Glocke erklingt, die See ruft!
Und diese geflügelten Ratten, die auf den Stangen, schwarz mitfahren. Retten sich in feige Höh und färben mir weiß das Dach.
Weißblau lächelt mir der Himmel, schwarzblau tief das Meer denkt nach, und schüttelt mich wach, so manche Nacht, hat es etwas zu Ende gedacht.
Ich hingegen bleib lieber liegen, von Weite und Breite umgeben, die alte St.Joan, mein guter Kahn. Gerader Schnitt wie ein Messer, so über die Wellen ihr Lauf,
und sie nimmt es mit den Elementen auf.
Gewiss verzeiht Neptun mir das Spalten, seh ich hinter mir, so schließen sich die Falten. Stille und Ruh, und ich hör den Wellen zu.
Nur die dummen Möwen streiten um Fisch, nie sinnend nach tieferen Gedanken.
Die Sonne mir voraus entkommt, und hinter mir geht der Vollmond auf am Horizont.
Ein lauter Krach, mit Schreck werd ich wach. Die See streckt ihre nassen Finger nach mir, eins, zwei, drei, schießen sie an mir vorbei, mein Boot bricht entzwei.
Ich schwimme an Deck, in Sturmsee und Regennacht. Das war´s gewesen, jetzt versinkt mein Leben, zu all jenen, in die Finsternis, deren Seelen wie Blei.
Und zum Spott und Hohn, lachen diese dummen Vögel wie angetrunken, ich rette mich auf einen Ring, meine Joan hat ihr feuchtes Grab gefunden.
Der Morgen spendet wenig mir Trost. Kaum wagt sich die Sonne, noch müde empor und streckt sich über mich. Der dem ihr Licht in den verkrusteten Augen brennt, von kalten Tränen berührt und mit Salzwasser ausgespült. Erschöpft bleibt der Kopf flach und irgendwer lacht... ihr verdammten silbernen Vögel dort oben! Zu Gold hat es wohl für euch nicht gereicht! Kreisen über mir wie Geier, und testen mit ihren Schnäbeln, ob ich noch lebe. Und wie! Hab ich einen geschnappt und sein Genick macht knack! Doch ärgert es sie nicht, war scheinbar kein guter vertrauter, oder naher verwandter.
...
67 Der Sandmann 31.01.20
Vorschautext:
Staub in der Lunge, Staub auf der Zunge, und Sand wenn ich mit den Zähnen knirsche.
Busch als Schuhwerk geflochten, hält mich oben, im Backofen der Dünen verloren.
Vom Himmel segnet mich das Licht, aller Götter, so überirdisch heiß, dass mein sterblicher Leib, zur Dattel reduziert, und mein Blut in den Venen verklumpt.
In der Hosentasche, eine Uhr, ganz aus Gold und ohne Zeiger.
Ameisen montieren die Ziffern ab, sie fressen die Zeit, präzise mit chirurgischen Zangen im Maul.
Vor den müden Augen flackert die Luft, ein heißer Wind von unten.
Doch glänzt wo der Sand sich legt, ein Meer.
Ein Weg dem Auge nah, dem Leben zu lang.
Ameisen in den Ohren, auch im Nasenloch.
Doch bin ich nicht ganz verloren, sie schmecken etwas säuerlich.
Da oben, wo nur mein Gedanke hinreicht, und kratzt am weißen Stahl, vergeblich sich klammert, es fliegt davon, unwissend, dass ich, wie eine Ameise im Sande, um mein Leben bange.
Ein weißer Streifen wie ein Schnitt, am verdammten Lügenhimmel.
...
66 Roter Wein 25.01.20
Vorschautext:
Heute ist der Tag, du bist da, und ich schenk dir ein
Meine Felder leergeklaubt, hab den Wein nur für dich gebraut
Du wirst heiter, der Vollmond lacht, eine heiße Sommernacht
Mein Verlangen, unbefangen, entschleiert die hungrige Bestie
In dein Herz bohrt sich tief meine Gier
Wie verdurstet saufe mich satt an dir
Die Engel bluten in meinem Sinne
So wollt ich könnte ewig durstig sein
Und niemals trocknen lassen die Wunde
Der süße Schmerz sei für immer mein


...
65 Sandgräber 18.01.20
Vorschautext:
Fließt mir durch die Finger, was war bestimmt für immer
Hände tauchen im Sand, nur Hass der die Seele frisst
Schwarz und bitter der Teer brennt innerlich
Keine Sonne im Sandsturm am Himmel
Kein Licht für Gestalten wie mich
Knien in die Dünen, robben durch die Zeit
Nichts ist nah, und alles weit
Nur Sand, Sand und Sand bis zum Horizont
Staub im trockenen Rachen, Körner in getrübten Augen
Wie tief muss ich graben für einen Brunnen?
Scharre blutig meinen Weg nach unten
Einen weiteren Schädel gefunden
...
64 Angelica 11.01.20
Vorschautext:
Magnetherz in der Brust
Eine Stadt im Himmel, schwebt in der Luft
Das Königreich im Sonnenschein
Sündenlos leicht, die Seelen sind rein

Ein großer Magnet, im Stadtkern sich dreht
Diener nur, in weißen Roben
Von unsichtbarer Hand gehoben
Keine Gedanken bekannt, sein Wille lenkt den Verstand

Ein Buch mit großer Anziehungskraft
Lähmt unwiderstehlich mit großer Macht
...
63 Toloache 09.01.20
Vorschautext:
Mach einen Schluck
Vertrau mir, ich hol dich schon zurück
Besitz bleibt liegen, Seele will fort, sich scheiden
Kann von mir aus, für immer dortbleiben

Mach einen Schluck
Vertrau mir, warum willst du zurück?
Besitz bleibt liegen, Seele soll frei sein, nicht leiden
Ich begleite sie, du musst nicht weinen

Mach noch einen Schluck
Vertrau uns, du kannst nicht mehr zurück
...
62 Blutkehlchen 05.01.20
Vorschautext:
Ein Lied aus dem Herzen
presst das Blut mit Schmerzen
in den roten Fleischsack aufgeblasen
ein heißer Schwall herausgelassen
aus voller Kehle erkling sodann
sein Lied vom Leben und stirbt daran

JC
61 Schenkst du Wicken 12.12.19
Vorschautext:
„Er liebt mich, er liebt mich nicht“
Zupft sie sich, die Brauen im Gesicht

Nie schenkt er ihr Rosen, der will nicht liebkosen
Immer bringt er Wicken
Aber nie sieht er sie nicken

Veilchen die Schmeicheln
Nicht sanft will er sie streicheln
Wieder kauft er nur Wicken
Sie dankt ihm und fährt fort zu stricken

...
60 Das Hexenei 09.12.19
Vorschautext:
Wo tief im Walde Licht gestorben
auf weichen Nadeln ein Kind geboren
ist aus faulem Grund entsprungen
und durch garstige Teufelei gelungen

Spinnenbeine sich hervorstrecken
im hohlen Holze haust der Schrecken
rote Augen, geifernde Klauen
Zähne wie Stacheln, zum Stechen und Kauen

Feuchtes Moos auf allen Steinen
Pflanzen wachsen auf Gebeinen
...
59 Der große Schatten 07.12.19
Vorschautext:
Der Berg der die Sonne verdeckt, sein Schatten in dem unsere Furcht wächst
In Gnade dienen wir, die er uns lässt
Alles was sich retten will, macht er dem Erdboden gleich
Unter seinen Füßen liegt das Reich
Unsere Kräfte atmet er, für uns die Reste, nicht mehr
Die Grausamkeit auf dem Haupt als Krone,
gibt sie niemals auf
Die Wolken brennen, Ascheregen, verdirbt das Wasser das wir trinken
Das Leid wie Schaum geschöpft von der abscheulichen Sud
Schmerz Konsum, immer glimmt die Glut
Und die Besten, genossen hat er sie wie Delikatessen
Alles fest im Würgegriff der Wahrheit, seiner Hoheit
...
58 Goldfische 04.12.19
Vorschautext:
Goldfische

Bunte Muster auf den Pappen
Drei Stück auf einmal ein kleiner Happen
Goldfische umrunden in engem Kreise,
mit ihrem trägen und schwachen Geiste
In meinem Schädelbecken, das offen wie eine Tasse
Einen weichen Klumpen Gedankenbrei
Dement dämmert das Gehirn wie ein Schwamm
tropft von der Stirn, zur Speichelpfütze am Boden
Angefressen die graue Masse, feine Partikel trüben das Wasser
Der Grund weshalb ich Goldfische hasse.
...
57 Im Nebel 04.12.19
Vorschautext:
Im Nebel

Ich Fang deine Tränen, lasse frei den Fluss
Am Gestade nur wir beide, salzig deiner Lippen Kuss
Mein Herz ist verwirrt, weiß nicht was es will
Ein heller Punkt am Himmel, von trübem Weiß verhüllt

Begierde die ist uferlos, so die Augen verlieren sich
In der Ferne, auf die Wellen, aus Hass und Liebe spürst du den Stich
Im nassen Sand verlassen liegt, und fordernd vom Wasser umspült
Dein Leben und mein ganzes Glück

...
56 Energon 30.11.19
Vorschautext:
Ich weiß nicht mehr wie spät es ist
Weil ich vergaß wie man Zeiten misst
Mein Leben nur, im Takt der Uhr?
Im System, genötigt sich die Zeiger drehen

Die Kraft in mir hält nicht mehr still
Ich muss nun tun was ich wirklich will
Ein Heim das nur schützt, aber mir nichts mehr nützt
Auf großer Reise wird’s selten bequem

Die Riemen gelockert, streckt sich der Verstand
Als wär ich die Säule zwischen Himmel und Land
...
55 Toé 29.11.19
Vorschautext:
Der Kopf verwirrt im Sinnesrausch, taucht der Geist zu tief im Wahn
Mit Bitterkeit die Lippen spüre ich, den Kuss der die Kehle schnürt
Unter ihnen will ich ruhen, mein Leib sehnt sich nach Dunkelheit
Im Schlaf ihr Duft, mich sanft zudeckt, fällt lautlos wie ein Traum
Gestillt mein Herz wacht nicht mehr auf

JC
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