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712 | Hypothek aktueller Gedanken | |||
Vorschautext: Hypothek aktueller Gedanken Sammelten sich einst freundlich die Gesichter In großer und junger Staatenrunde, Wo bei Getränken hell die Lichter, Der Kontinent gab von Heimat Kunde, Verspürte ich Aufgehen das Lebensgute, Ums Herz wurde mir warm zumute. Vergangene Zeiten als Bild des Erinnerns, Des Lächelns und des damaligen Erzählens Offenbart mir Interessen, Wohl des Kümmerns, ... |
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711 | Natur kann erzählen | |||
Vorschautext: Natur kann erzählen Es wird vielleicht wieder kalt, Noch schmelzen Flocken auf dem Asphalt Und weiß überzuckert ist der Märchenwald. Das ist für mich dann jener Beleg, Dass ich mich aufmach', hin zum Weg Und zu des Flüsschens schmalem Steg. Duftendes Moos begleitet unsere Seelen, Wo Wasserspiele das Gemüt erhellen ... |
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710 | Scheinerinnerung | |||
Vorschautext: Scheinerinnerung Man fragte ihn ja immer wieder Wie er seine Kindheit verbrachte, Und so wiederholte er ihre Lieder, Die ihn ins Erinnern brachte. Je mehr später die Partnerin nachbohrte, Desto mehr kam Vages in seinen Blick: Der Vater war wohl von übler Sorte, Er verbaute ihm sein Kindheitsglück. ... |
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709 | Übertragung | |||
Vorschautext: Übertragung Viel zu oft bringen sich Menschen in Nöte Nur weil innerlich wieder ertönt eine Tröte, Mit der man nicht gut umgehen kann, Weil sie gefangen nehmen im Seelenwahn. Die Last liegt schwer auf Atmung und Lunge Und belegt werden damit Herz und Zunge. Dennoch lässt sich daraufhin nicht sagen, Wie der Dämon endlich zu verjagen. ... |
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708 | Aus den Augenwinkeln | |||
Vorschautext: Aus den Augenwinkeln Manche Zeit steht so in Hektik, Dass sie sich zu überholen droht, Suppt in zusammengewürfelter Eklektik Und befreit sich doch nicht aus Langweilenot. Daraus kann sich vielleicht nur befreien, Wer seine Augenwinkel versteckt einsetzt, Nicht mehr dorthin rennt, wo alle schreien Und Seelen immerzu schlimm gehetzt. ... |
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707 | Ein Musikschulabend | |||
Vorschautext: Ein Musikschulabend Da kommen sie alle herein, leuchtenden Auges, stolz, vornehm schreitend, dem Ereignis angemessen. Gekleidet sind alle sehr fein, nicht unbedingt bequem, passend zum Musikwesen. Dann treten sie einzeln nacheinander auf, spielen Klavier, Flöte, auch Violine, wie sie es zuvor geprobt und erlernt. ... |
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706 | Die Aufführung | |||
Vorschautext: Die Aufführung Musikhochschulen haben ihre eigenen Rituale: Da werden sorgfältig alle Stühle gerückt Im großen und festlich geschmückten Saale, Der nun auch mit den Notenständern bestückt. Unter Applaus treten sie dann strahlend ein, Junge Künstler, elegante Herren und Damen: So jung und so schlank dürfen sie auch sein, Füllen ganz aus diesen festlichen Rahmen. ... |
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705 | Das Angebot | |||
Vorschautext: Das Angebot Du bietest ihnen die Einladung an, Willst Freundessen und Versöhnung, Dort begegnet Dir dann ein ganzer Clan Mit Ablehnung und Feindgewöhnung. Warum soll man sich erniedrigen lassen, Nur weil eine Familie sich erdreistet, Mit Intrigen und mit bösen Grimassen Dich zu bewerfen, die sonst nichts geleistet? ... |
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704 | Die Menschen renovieren | |||
Vorschautext: Die Menschen renovieren Die Menschen renovieren ihre Häuser, Räume, Jedoch nur selten ihre vorhandenen Seelen. Haben sie denn keine Wünsche, keine Träume, Um sich damit auf ihre Glück einzustellen? Darin sehe ich der Gegenwart Verdammnis, Wo wir uns um Seelenheilung nicht bemühen: Der Lebenslauf wird ein einziger Verriss, Mit dem Jahre sinnlos vorüberziehen. ... |
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703 | Lass' Dich vom Leben niemals auffressen! | |||
Vorschautext: Lass' Dich vom Leben niemals auffressen! Manche Tage können so sehr nerven, In tiefstes Meer willst Du sie werfen, Abschieben des Lebens Wahnsinnslast: Man ist hier nicht mehr gerne zu Gast! Und doch: Da strebt ein Tag neu ins Licht, Die Sonne blinzelt durchs Tannendickicht Und signalisiert uns: Alles wird gut, Habe heute und morgen neuen Mut! ... |
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702 | Voller Liebe ist unsere Welt | |||
Vorschautext: Voller Liebe ist unsere Welt Erfüllt ist die Menschheit mit Liebesverlangen, Mit so viel Sehnsucht nach Anerkennung. Müssen wir ständig um unsere Belohnungen bangen, Um den Verlust unseres Namens und seiner Nennung? Voll ist die Welt auch mit Selbstdarstellern, Diese sind keinesfalls anerkennungsbereit, Denn sie löffeln Ehrung aus eigenen Tellern Und haben für Mitmenschen gar keine Zeit. ... |
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701 | Der wichtigste Satz mit X? | |||
Vorschautext: Der wichtigste Satz mit X? Der wichtigste Satz mit X? „Das wird wohl nix!“ Der Satz ist von Bedeutung Für Bescheidene in Geisteshäutung. So kann man sich denn neu aufstellen, Muss nicht die ständig Neuronen quälen, Sieht sich frei atmend und denkbefreit, Sinne werden wieder offen, hell und weit. ... |
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700 | Quäle nie ein Tier zum Scherz | |||
Vorschautext: Quäle nie ein Tier zum Scherz Quäle nie ein Tier zum Scherz, Denn es hat wie Du ein Herz, Darf vor Schmerzen niemals schreien, Wir müssen ihm den Frieden leihen! Veganer kann ich gut verstehen, Die Vegetarier ebenso: Sie werden nicht zum Metzger gehen, Das macht ihre Seelen froh! ... |
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699 | Es war mir immer wichtig | |||
Vorschautext: Es war mir immer wichtig Es war mir immer wichtig Ein Leben zu führen wie Goethe In trauter Beziehung, die richtig, Denn so löst man viele Tagesnöte. Ich weiß, heute kritisiert man das: Die Frau sei doch nur Magd gewesen, Hätte den Haushalt geführt ohne Spaß, Damit der Dichter konnt' schreiben und lesen. ... |
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698 | Lichtstraßen entfernt sein | |||
Vorschautext: Lichtstraßen entfernt sein Da kann es heute schon geschehen, Dass, weil die Welt aus allen Fugen Wir keine weißen Fahne sehen – Geschlossen sind dann alle Luken! Zwei Kilometer entfernt kann man zwar wohnen, Lichtstraßen dennoch voneinander sein, Wenn die midlife crisis mit wilden Drohnen Befliegt mittleres Leben im Mondenschein. Da sind die lieben kranken Alten, ... |
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697 | Das Glück des Sanftmütigen | |||
Vorschautext: Das Glück des Sanftmütigen „Es wäre ihm schon ein Privileg“, Sagte zu mir der Sanftmütige, „Und keineswegs ein übles Sakrileg, Sich zu schützen als der Wohlbehütete.“ Auch er musste sich schützen, Als seine Welt aus den Fugen geriet. Da kann Naivität gar nichts nützen, Von dieser nimmt er deshalb Abschied. ... |
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696 | Das Toxische | |||
Vorschautext: Das Toxische Was hilft schon gegen Manipulation, Wenn sie hinterrücks geschieht? Das Toxische greift immer schon, Wo nichts mehr unserer Wahrheit blüht. Des Menschen Wille ist Himmelreich, Das sagt man so leichtfertig hin, Doch wird die Seele dadurch reich, Wo viel Unfug prägt Widersinn? ... |
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695 | Adelung | |||
Vorschautext: Adelung Der Mensch adelt sich nicht durch Urteile, Nicht durch Fordern, Verlangen und Wollen, Sondern durch sein schätzendes Verweilen, Durch Verzeihen und liebendes Wohlwollen. Er darf sich nicht dorthin treiben lassen, Wo Beziehungsmüll sein Gemüt verbaut, Sollte sich lieber mit jenen Dingen befassen, Bei denen das Glück auf ihn schaut. ... |
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694 | Wenn Du nicht mehr | |||
Vorschautext: Wenn Du nicht mehr Wenn Du nicht mehr mit Menschen sprechen kannst, dann sprich doch mit Deinen Pflanzen. Auch Bäume und Blumen freuen sich sehr, Wenn Du in den Garten zu ihnen gelangst Und sie vor Freude aufblühen und tanzen. Sie wachsen bei Dir doppelt so gern, sind gesünder und lebendig denn sie wollen sich Dir zeigen! ... |
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693 | Den Tag mit einem Lächeln begrüßen | |||
Vorschautext: Den Tag mit einem Lächeln begrüßen Träume trieben mit mir Schabernack, Denn aufgeknöpft lag mein Seelenkleid. Das ist, was ich gar nicht sonderlich mag: Tanzende Nachtmahre im Widerstreit. Doch als das Licht mich leise kitzelte Und den Tag ich aufnießend begrüßte, Kein Nachtmahrtraum nachtragend witzelte, War es das Auge, das den Frühtag versüßte. ... |
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