Gedichte über Zweifel - Seite 66

Mit ihm kannst du nicht streiten,
er lässt sich auch nicht reiten.
Ist ein deutsches Markenzeichen,
wo er ist, musst du weichen.

Er kennt sich aus in Gesetzen,
kann so die Menschen hetzen.
Beamte, die sich wenig bewegen,
geben ihm den göttlichen Segen.

Als Rückgrat unserer Bürokratie,
behandelt er uns wie Vieh.
Ist eine Grundsäule der Nation,
das wussten unsere Alten schon.

Schafft Gerechtigkeit für Reiche,
zementiert so das Ungleiche.
Tritt die Demokratie mit Füßen,
mit Privilegien lässt er grüßen.

Unsere verehrten Schimmelreiter,
sitzen hoch im Amt auf der Leiter.
Haben ihre Karriere voll im Auge,
ob Sie wohl dafür tauge?

© Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Das ist alles, es gibt nicht mehr.
Fortbewegen, lange ist's her.
Nichts entdeckt, weil nicht gesucht,
Hotel gefunden, doch nicht gebucht.

Das ist alles, sind des Wissens arm.
In den Zeitungen stets derselbe Kram.
Das Fernsehprogramm unausgeglichen,
wie Eis erstarrt und nie gewichen.

Das ist alles der gleiche Mist,
gähnend langweilig wie es nun ist.
Alle gleich, keiner sticht heraus,
jeder sieht wie der andere aus.

Das ist alles, gleiches Denken, gleiche Taten,
der Teufelskreis, in den wir geraten
und Stillstand uns herzlich einlädt,
ohne Raum für Kreativität.

Das ist alles, alles Lüge.
Bin schon lang des meckerns müde.
Ist da noch etwas, was ich bereue?
Wo ist die Hoffnung, wo das Neue?

N.Fender 2012/2013