Gedichte über die Zivilisation - Seite 61

Der 1.Tag ist schon vergammelt,
am 2. man Buchstaben sammelt.
Im nahen Wald unter Linden,
konnte ich leider keine finden.

Sah dann zum Weihnachtsbaum,
da hing noch ein Silvester Traum.
Neben einem rosaroten Kringel
da hing er schief, der Schlingel.

Dummerweise hatte er ein
Knalltrauma,
so wie damals der Niki Lauda.
Er war ganz mächtig lädiert,
und von Raketen massakriert.

Eine Story konnte ich ihm
nicht mehr entlocken,
Man sah nur noch Hautfetzen
und Socken.
Mich hat’s auch getroffen,
krass schlimmer,
An der linken Hand fehlen
nun drei Finger.

Dazu noch eine Schreibblockade,
sie ist die Folge dieser Eskapade.
Dafür ne Vorladung zum Gericht,
drum gibt es heute kein Gedicht.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz





mageba

Mit deiner Offenheit
kommt sicher Klarheit.
Dazu sei bereit,
geh aber nie zu weit.

Worte brauchen Wahrheit,
sogar splittere Nacktheit.
Klar, mit Sicherheit,
ist das auch gescheit.

Meide Dusseligkeit,
dafür mehr Heiterkeit.
Pflege nicht den Neid,
das bringt eh nur Leid.

Diene keiner Hoheit,
lieber der Menschheit.
Ist besser für unsere Zeit,
dient so der Freiheit.


(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Es gibt Länder

Es gibt Länder,
da siegen immer die Unfähigen,
die Egomanen erwirken ein Dauersiechen,
werden für Paläste Gelder verschleudert.

Es gibt Länder,
da siegen immer nur Despoten.
Mit ihrer Dauertyrannei
zerbrechen sie Menschenkinder.

Es gibt Länder,
da gewinnen nur die Milliardäre,
aber sie spenden wenigstens,
wollen Reiche noch reicher machen.

Es gibt Länder,
da gibt es den Ausgleich und Frieden,
dort ist zuhause der breite Wohlstand,
weil Menschen in Freiheit leben.

Es gibt Länder,
da findet sich von allem etwas,
doch da gibt es ein wirksames Recht,
so dass niemand übervorteilt wird und leidet.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Kleidung

Kleidung ist personenwertiges Gut
Und will nicht verschlissen werden.
Deshalb bleibt es weltweit so ungut,
Wenn sich die Lagerbestände mehrten.

Menschen wollen IHRE Kleidung,
Zu denen sie persönlich neigen,
Um mit der Müllvermeidung
Nachhaltig in die Hose zu steigen.

Kleider, Hosen, Shirts und Jacken
Wählt immer die Persönlichkeit,
Will das Schöne selbst auspacken:
Errungenschaft ist Augenweid'!

Man will nicht nach dem Neuen greifen,
Wenn Altes verinnerlicht man hat,
Was in den Schränken noch darf reifen
Für Hang, Entscheidung, Rang und Staat.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Kulturveränderung

Kulturräume verändern sich ständig,
Selbst wenn man das nicht wahrhaben will.
Aber des Menschen Wille bleibt unbändig,
Jede Generation setzt sich ihr eigenes Ziel.

Doch während es für Generationen zuvor
Noch Usus war, den Kulturkanon zu erlernen,
Treten jetzt abrupte Kräfte hervor,
Welche Gastkulturen kaum mehr besternen.

Denn die einen wollen sich Innovationen verschreiben,
Die anderen nur ein wenig Kultur entrümpeln.
Gar manche wollen sich an den alten Traditionen reiben,
Sehen in Hergebrachtem ein nerviges Dümpeln.

Manche Kräfte sticht wohl der Haber,
Weil sie im Lernen nur Antiquiertes sehen
Und mit ihrem kritizistischen Gelaber
Überhaupt nicht auf Gewesenes stehen.

Anstatt parallel Neues und Altes
Auch weiterhin tolerant zuzulassen,
Brechen sie mit ein, denn Geballtes
Will Tradiertes ausreißend anfassen.

Lieder werden nicht mehr erlernt,
Esskultur und Beziehungen wanken
Und werden nicht mehr stabil besternt:
Man will sich für nichts mehr bedanken...


©Hans Hartmut Karg
2025

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