Gedichte über die Zivilisation - Seite 47

Viele Nächte krass durchgezecht,
Hauptsache das System blecht.
Heute geht,s wieder Bumsfallera,
mit der Ampel, das ist doch klar.

Sonntag dann zum Kirchenverein,
da gibt es den leckersten Wein.
Hinter der Kanzel Bumsfallera,
mein Gott, da ist doch alles klar.

Montag machen wir mal blau,
das merkt ja eh keine Sau.
Verpassen tust du da nicht viel,
bei dem blöden Arbeitsspiel.

So lieben wir das Leben heiter,
fröhlich, glücklich immer weiter.
Fünf Mal die Woche Bumsfallera,
na, da ist doch dann alles klar.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Raketen fliegen durch die Welt,
ist nicht das, was dir so gefällt.
Dieser Blödsinn auf den Wegen,
da könntest du dich aufregen.

Manchmal bist du voll pikiert,
weil hier so wenig funktioniert.
Lebensmittel für viele zu teuer,
das ist doch alles nicht geheuer.

Spritpreise gehen durch die Decke,
das ist doch krass zum verrecke.
Mord, Totschlag auf allen Wegen,
das ist doch wahrlich kein Segen

Kriminalität kennt keine Grenzen,
verweigern Friedenskonferenzen.
Dem Bürger fehlt voll der Spaß,
läuft doch alles ohne Augenmaß.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Vollkommensein

Der Mensch ist doch kein Ungeheuer
Und hat noch längst nicht ausgedient.
Man nehme ihn nun wieder treuer,
Denn er hat schließlich das verdient.

Schuld gibt es meistens immer dort,
Wo sie vorsätzlich aufgeladen.
Da reicht ein unbedachtsam' Wort –
Schon verlieren wir den humanen Faden.

Rollenmuster, die haben ausgedient,
Gerade jetzt in schweren Zeiten,
Wenn überall Felder vermint,
Menschen darunter schrecklich leiden.

Die Welt, sie braucht Menschenverstand,
Damit man schließlich erneut begreift:
Wir alle sind doch seelenverwandt,
So dass mit uns das Gute reift!

Selig ist ein Hans im Glück,
Wenn er ohn' Maske, Referenz
Auftritt und mit Liebesgeschick
Fremdes bringt in Lebenspräsenz.

Nur in eigener Suppe rühren, langweilt.
Man suche nach Talenten, Gaben,
Weil man dadurch Ideen teilt,
Vollkommensein nun BEIDE haben.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Wer verantwortet Zivilisation?

Wenn nur noch die Befindlichkeiten
Des Menschen Interessen leiten,
Entbindet er sich jeder Eile
Und landet in der Langeweile.

Was er dort denkt, was er da macht,
Das bleibt dabei recht unbedacht:
Er isst die Bratwurst mit dem Stopfer
Und fühlt sich gar als Bauernopfer.

Hat er sich denn nicht überlegt,
Dass Zivilisation auch er bewegt
Und dass, wenn er so trinkt und isst
Seine Möglichkeiten ganz vergisst?

Alles, was nur dahingestückelt,
Von ihm dabei nicht weiterentwickelt,
Bringt zwar, dass er die Sattheit mehre,
Sich aber der Banalitäten kaum erwehre.


©Hans Hartmut Karg
2024

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