Gedichte Über Ziele - Seite 12

Ob Mann, ob Frau,
ob jung, ob alt,
die Liebe macht oft ziellos halt.
Ob morgens mit dem Arbeitsziel
oder mittags bei einem Eis am Stiel.
Ob beim Shoppen in der Stadt,
oder abends von der Arbeit matt.

Sie Liebe niemals in Ruhe endet,
weil sie ständig Signale sendet.
Sei es am Kleid ein Glitzer
oder gar ein Busenblitzer.
Oft kommt sie des Wegs daher,
riecht nach Wiese, Auto oder Meer.

Manche hört man betörend singen,
andere lassen Tasten klingen.
Selbst als Reiter im Gestüt
gehen die Damen aufs Gemüt.
Sogar beim schärfsten Wind
sich ein stilles Plätzchen find.

Jedoch der größte Liebestrick
ist ein nicht geplanter Blick.
Von vorn, ganz offen
oder heimlich von der Seite,
das Interesse lässt doch hoffen,
dass Investitionen keine Pleite..

Lobeshymnen, Schmeichelei‘n
sollten dann der Anfang sein.
Doch Wort und Blicks enden müssen,
wenn Bedarf besteht zum Küssen.
Mehr will ich such nicht verraten,
die Fortsetzung fordert eire Taten.

12.10.2021©Wolf-Rüdiger Guthmann

Langsamkeit

Alles etwas langsamer angehen
Bewusst langsamer den Kaffee trinken
Auch das Tässchen Tee
Langsamer Schluck für Schluck
Zeit nehmen

Langsamer gehen
Langsamer reden
Langsamer schreiben
Langsamer lesen
Langsamer essen

Auch langsamer fahren
Sich überholen lassen
Bewusst darauf achten
Was mit mir passiert
Was verändert es in mir

© Ingelore Jung
21. Oktober 2021

Nach einem schönen, langen Leben

Nach einem schönen, langen Leben
Wird man mitunter reichlich träge,
Will nicht mit Menschen sich abgeben,
Sehnt sich nach einer Rundumpflege.

Sind wir da nicht im Mikrobereich
Mit eigener Kleinlichkeit gefangen?
Sehen wir, wo die Erde reich,
Wenn wir nur um das Eigene bangen?

Die Makrowelt interessiert oft nicht,
Man rollt sich ein auf eigenem Thron,
Weil ein Wehwehchen uns gebricht,
Wir sehen nur nach eigenem Sohn.

Geht's kleinmütig um Gut und Böse
Und Vorurteile leben weiter,
Zeigt auch das Alter wenig Größe,
Wo selten wird die Seele heiter.

Den Aufbruch braucht auch spätes Leben,
Damit man sich nicht selbst behängt,
Wir uns innere Entlastung geben,
Launen man selbstständig verdrängt.

Nach einem schönen, langen Leben
Ist man noch lang nicht lebenssatt,
Kann auch als Mensch neugierig streben
Nach Zielen, die es reichlich hat.



©Hans Hartmut Karg
2022

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