Gedichte über die Zeit - Seite 176

Der richtige Zeitpunkt
Seit Kurzem vorbei
Das Geständnis
Überflüssig geworden

Der richtige Zeitpunkt
Bereits entfernt
Immer weiter
Eine Erinnerung

In meinem Herzen
Die Liebe noch da
Sie weiss nicht
Wohin sie gehen soll


© René Oberholzer

Ich sitze hier, von Mensch und Gott verlassen.
Die Einsamkeit ist hier zu Haus.
Sie schaut bei mir zum Fenster raus.
Ein Schweigeteppich liegt in Straßen und in Gassen.

Ich sitze hier! Die Einsamkeit hält mich gefangen.
Seitdem ist alle Freude fort!
Ich fühl' mich fremd an diesem Ort!
Die besten Freunde sind schon längst davon gegangen!

Ich sitze hier! Ja, immer noch! Hab keine Kraft gefunden!
Die Einsamkeit schaut stolz auf mich herab.
Ich bin gefangen, wie in einem Grab!
Und nur die Zeit heilt manche meiner Wunden!

Doch die Natur ist da, gibt Kraft und lässt mich hoffen.
Bei ihr fühl ich mich nicht allein,
kann hoffnungsvoll und frei sein!
Mein Herz steht dafür immer offen!

*****
oder "Die Blumenuhr"

Blumen verraten dir wie spät es ist,
wenn du ein ausgesprochen guter Botaniker bist.
Eine Blumenuhr, auf der sich Blüten
öffnen oder schließen zu bestimmten Zeiten,
kann in Parks und Gärten viel Aufmerksamkeit bereiten.
Optisch hat der Botaniker alles im Blick,
er bepflanzt die Blumenuhr mit Köpfchen und viel Geschick.
Zurückzuführen ist die Zeiterkennung auf's jahr 1745,
Carl von Linné machte sich den Biorhythmus der Pflanzen zunutze
und legte die erste Blumenuhr damals im schwedischen Uppsala an.
Erstaunlich, was man in einem Botanischen Garten
Interessantes in Erfahrung bringen kann.

*****

Es war einmal in einem Restaurant,
dort hing eine Uhr an der Wand,
auf der man die Zeit erst auf dem zweiten Blick hat erkannt.
So etwas hatte ich bis dahin noch nie geseh'n,
die Zeiger taten sich in entgegengesetzte Richtung dreh'n.
Lediglich vier Römische Zahlen zeigten die jeweilige Viertelstunde an.
Wenn man ahnungslos draufschaut,
kann man sich gar nicht vorstellen
wie schwer man sich beim Ablesen der Zeit tun kann.