Gedichte über die Zeit - Seite 146

Ach es fragt mich schon seit Jahren,
innerlich mein Schweinehund.
„Kann man sich nicht Lindner sparen?
Wer wählt Gelb, aus welchem Grund?"

Sind es wirklich nur die Reichen,
als das große Klientel?
Die den Fortschritt uns durchweichen,
meist adrett, mit zu viel Gel.

Tempolimit wird's nicht geben,
weiße Westen sauberrein.
Lasst die Porschefahrer leben
und den Mamon, Sinnspruch sein!

Dienstwagen und Schulden machen,
Privileg, da bleibt man stur.
Fordert oft abstruse Sachen,
die nicht Sinnhaft von Natur.

Jugendlich will man und weise,
glänzen, doch da glänzt nicht viel.
Und man sucht den Sinn der Reise,
sucht nach Weg und einem Ziel!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

Mal wieder Zeit
in sich zu horchen.
Inne zu halten,
die Stille auszuhalten,
sich selbst zu spüren.

Sich zu lösen,
von dem was belastet,
sich zu erlösen,
von dem was nicht loslässt.
Nach vorne zu schauen,
und die Möglichkeit in Betracht ziehen
einfach Glücklich zu sein.

Dankbar dem gegenüber,
der über uns wacht.
Dankbar der Hilfe anderer,
der Anteilnahme und manchem
lieben Wort.

Mal wieder Zeit...

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

Es bleibt die Zeit nicht stehen.
Wir müssen weitergehen
und nach vorne sehen.
Sich nicht umzudrehen

ist des Lebens Gebot;
denn ansonsten uns droht
im gestern zu verharren,
rückwärts nur zu starren

auf das, was früher war.
Wenn du am Ende gar
in Nostalgie versinkst,
im bloßen Gedenken ertrinkst

an ehemalige Freuden,
wirst du sträflich vergeuden,
was dein Dasein noch bietet
an Schätzen, die es hütet

in seinem Zaubergarten,
und die nur darauf warten,
dass du sie endlich entdeckst,
nach ihnen die Hand ausstreckst.

Es wird dich lediglich lähmen,
darüber sich zu grämen,
dass alles so rasch vergeht,
wie Asche im Wind verweht.

Richte einfach den Blick
nach vorne statt zurück.
So wirst du allmählich begreifen,
wo deine Träume reifen.