Gedichte über die Zeit (Seite 105)

Der Tag, wie er kommen mag...

Ich wünsche auch Dir einen guten Morgen
vorrangig, ohne viel Kummer und Sorgen.
Im Herzen ist strahlender Sonnenschein -
drum kann die Stimmung eine gute sein.

Auch einen schönen Tag sollst du haben,
dich an viel Gutem und Grünem erlaben.
Der Abend bringt dann ein Stelldichein mit
Ruhe, Gemütlichkeit und Mondenschein.

In der Nacht werden die leichten Gedanken
mit Klang und Farbe im Universum verseh‘n.
Getragen von Körper und Seele auf Flanken,
mit Helligkeit ausgestattet bis zum Aufsteh‘n.

Und, wenn ein neuer Tag anbricht, begrüße ihn -
dass dir nicht kommt Trübsal und Frost in den Sinn,
schau ihm ins Gesicht und vergiss bitte eines nicht,
dass Frohsinn und Heiterkeit haben hohes Gewicht.

Lass dich umarmen von Wärme und Licht,
Glück, Hoffnung, Freude und Zuversicht.
Damit du so alles bis zum Abend hast wohlgetan,
dass du kannst fangen den nächsten Tag - gut an.

© Barbara Mewes-Trageser
2021

Eine Woche (An das Wiedersehen einer Liebschaft)

Die Schwäne mit den Augen küssen,
um uns glänzt der Bodensee,
An nichts, mein Mädchen, denken müssen
und wir lieben uns im Klee.

Den vollen Mond bei Nacht bestaunen,
sieh über uns das Sternendach,
Zu dir in Mondscheinsandacht raunen,
nach ungezählten Küssen, ach.

Die Füße in den See getaucht,
gespiegelt von dem Wasser klar,
Nichts als einander mehr gebraucht,
und alles was da war.

Bald ragst du aus Kalendern vor,
Dich wieder seh'n du tiefe Freude,
wünscht jede Zelle sich im Chor,
Bald bist du da, denn bald ist heute.

(keine) Zeit

Eine Gutemorgennachricht wäre fein,
bevor du gehst in den Tag hinein.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Arbeit beginnt, in drei Minuten.

Ein liebes Wort, dass jeder versteht,
bevor es am Mittag weiter geht.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Pause ist bald um, in drei Minuten.

Ein Anruf am Abend wäre der Schrei,
bevor der stressige Tag ist vorbei.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
bin müde und schlafe, in drei Minuten.

Jetzt versteh´ ich all deine Klagen,
bleib´, denn ich hätte dir so viel zu sagen.

Das Leben gibt mir keine Zeit, muss mich Sputen,
vorbei ist der letzte Atemzug, in drei Minuten.

Zeit ist etwas, die wir nicht haben,
sondern die sich jeder nimmt,
für das, was ihm wichtig ist,
bevor das Mögliche davon schwimmt.

fliederduft

wenn fliederduft durch frühlingsgärten zieht,
sind andre bäume schon der zeit entblüht -
als wollte er über verlust uns trösten,
mit neu geweckten sinnen uns betören.

so geht verwelken, kommt erblühen,
als wären blüten nur geliehen,
natur an sinne sich vergeude -
für kurze zeit nur sind wir zeuge.

*auf einer anderen web

Erde, Wasser, Zeit und Licht {216}

Wie weit der Arm, des schwimmend Wandel, wie tief der Tauchgang mag auch sein.
Einander fern, bisher kein Zwang,
kein Zwang einander viel herein.

Streit schafft Erde,
Tränen werden Wasser.
Durch die Liebe rauscht die Zeit
und aus der Freude dringt das Licht.

Wie schnell der Tag im Nu vergeht,
was auch immer mir zu Boden fällt.
Einander stehen starke Säulen,
einander stützen sie die Welt.

Wenn Streit der Basis Erde schafft,
so auch der Leiden Wasser folgt.
Durch Zeit sich Liebe aufwärts rafft,
aus Freude Richtung Licht sie rollt.

Jacob Seywald XIII

Gedichte über die Zeit - Seite 105

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Eine Woche (An das Wiedersehen einer Liebschaft)

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fliederduft

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