Gedichte Über Zauber - Seite 8

Der große Augenblick ist da: mit feurigem Erwarten
Stehen im schön geschmückten Saal die Debütanten:
Die Mädchen aufgeregt in hübschen Kleidern
ihr glänzend Haar kunstvoll hinauf frisiert,
Die Jünglinge elegant in ihrer Männlichkeit
Bereit den Damen würdevoll den Hof zu machen.
Musik erklingt, es ist die Polonaise,
die zum Beginn den Ballsaal zum Erstaunen bringt.
In den vielfach eingeübten Schritten
den Kopf stolz aufgerichtet, gleiten sie herein
mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen.
Nun sind sie in der Mitte angekommen,
der Herr verneigt sich tief, die Dame knickst,
er reicht galant die Hand zum Tanze hin
und es beginnt mit süßer Auftaktmelodie
der Walzer im dreiviertel Takt, mal rechts
mal links sich drehend, bis dass der ganz Saal
im Rausch der Walzerseligkeit versinkt.
Wenn nach minutenlangem stetem Reigen
der Donauwalzer mit viel Applaus verklingt
fallen sich atemlos und vom Tanz erhitzt
die jungen Paare glücklich in die Arme.


SDR

So fern von dir
doch seh ich dich
fühl deine Haut
ganz weich im Licht
die Haut so warm
im Kerzenlicht
auch wenn du jetzt nicht bei mir bist.

Ich kann dich sehen
im Zauberlicht
wie Regenbogen
Farben bricht
seh wie im Spiegel
dein Gesicht
auch wenn du jetzt nicht bei mir bist.

Ich kann dich hören
lausche dir
was du wohl gerade
sagst zu mir
wie sanfte Stimme
durch mich irrt
mein Geist
mein Körper
sanft vibriert
hör die Musik
die singt mit Dir
auch wenn du mal
nicht bist bei mir .

Spür deinen Atem
Brise frisch
Dein Meeresrauschen
ich vermiss
wie Wind am Meer
der zum mir spricht
auch wenn du jetzt nicht mit mir bist.

Im Traum
die Welt
für uns bereit
wir fliegen weit
durch Raum und die Zeit
egal was war
ist schön
zu zweit
die Zukunft nur für uns bereit.
fühl deine Liebe
lieb nur Dich
auch wenn du jetzt nicht bei mir bist.

MB

Es lebte einmal hinter vielen Bergen
bei sieben ulkigen kleinen Zwergen
ein Mädchen mit buntem Haar.
Berührte man es mit bloßer Hand
in kostbaren Kleidern derjenige stand
die Schönsten, die man je sah.

Die Zwerge fanden sie einst im Wald
dunkel war es, finster und kalt,
nur das Haar flimmerte hell.
Es führte die sieben Zwerge zu ihr
glücklich und dankbar war sie dafür,
die Angst verlor sich schnell.

Sie erzählte den Zwergen von ihrer Gabe,
der bösen Königin, die diese nicht habe
dem tristen Dasein im Schloss.
Die Königin trachtet ihr nach dem Leben,
ein Jäger hat ihr die Freiheit gegeben,
der ein Tier, statt sie, erschoss.

Die Zwerge schenkten Buntwittchen ein Heim
für kurze Zeit sollte es sicher sein
als die Königin davon erfuhr.
Verkleidet mit einem Kamm im Gepäck,
zog sie los zum besagten Fleck,
begab sich auf ihre Spur.

Der Kamm war getränkt in Nervengift
es wirkt, wenn dieser auf Haare trifft
Buntwittchen witterte Gefahr.
So rannte das liebliche Königskind
zu den Zwergen ins Bergwerk geschwind
erzählte schnell was geschah.

Die Zwerge ließen die Arbeit fallen,
um sich die böse Königin zu krallen,
zerbrachen den giftigen Kamm.
Nun stand Buntwittchen mutig vor ihr
die Königin erblasste vor Neid und Gier
berührte das Haar schnell dann.

Statt ein kostbares Kleid bekam sie Lumpen
ihr feines Haar glich einem Klumpen,
schmutzig war ihr Gesicht.
Sie erschrak sich sehr, ergriff die Flucht
fiel dabei hinab in eine tiefe Schlucht
sah nie wieder Sonnenlicht.

Zufrieden lebte Buntwittchen dann,
nahm einen Prinzen später zum Mann,
das ganze Land freute sich.
An Kleidung fehlte es keinen mehr,
Buntwittchen kümmerte sich sehr
sie war stets fürsorglich.


Inspiriert von meiner kleinen Enkeltochter, sie nennt Schneewittchen einfach Buntwittchen.

Copyright © 2020 Elisa Schorn