Gedichte über Wünsche (Seite 42)

Mein Schutzengel

Ob mein Engel Geige spielt,
Posaune oder Zitter.
Ich hoffe nur, er wacht über mich,
vor allem bei Sturm und Gewitter.
Er soll behüten, mich beschützen,
an allen Ecken und Enden.
Im Auto baumelt ein Exemplar,
in der Küche an allen vier Wänden.
Geh ich auf dunklen Wegen daher,
zeigt er mir die sicheren Pfade.
Wie kann ich ihm danken, da fällt mir ein,
mein Engel mag gern Schokolade.
Bin ich auch tief in seiner Schuld,
nur eine letzte Bitte.
Halt auch den Menschen die ich mag,
die Hand, und lenk ihre Schritte.

Günter van de Linde

Geburtstagswünsche

Zu deinem heut’gen Ehrentag
Schick ich dir Gottes Segen,
Dass alles, was auch kommen mag
-gelegen oder ungelegen-
Dir nur zum Guten dienen mag.

Bei dir sei jederzeit zu Gast
Der Frieden und die Freude,
Dass du stets Licht und Sonne hast,
Dass dich die Trübsal meide
Und jede größ‘re Last.

Doch kommen einmal schwere Zeiten,
Schick meinen Engel ich zu dir;
Er soll dich überall begleiten.
Wo‘s steinig ist und wüst und wirr,
Soll er den Weg bereiten.

Ich hätte gern

Hätt gern ´ne Gans die Eier legt,
richtig große, aus purem Gold,
sie würde gut von mir verpflegt,
auch wenn sie ab und zu mal schmollt.

Diese Gans würde ich alsdann,
täglich kraulen und auch pflegen,
dann kann sie mir so dann und wann,
ins Nest, meinen Reichtum legen.

Ich hab schon ´ne Gans die schnattert,
und die frisst Körner, Gras und Brot,
doch was bei ihr herausknattert,
ist weicher, braun und weißer Kot.

Und weil sie nicht legt, die Eier,
aus glänzendem, wertvollen Gold,
bring ich sie zurück zum Weiher,
von dem ich sie damals geholt.

Ich brauch kein Glanz und Gloria,
auf dieser wunderschönen Welt,
und auch kein ständiges Trara,
wichtig ist Liebe, nicht nur Geld.

Doch so manches Mal schleiche ich,
im Schilf, am Nest der Gans vorbei,
denn irgendwann und hoffentlich,
ist mal ein Ei – aus Gold dabei.

© Horst Rehmann

Trauriger Wunsch

Der Raum warm, doch die Atmosphäre eiskalt,
dein Unmut immer nur mir gilt und galt.
Dein Agieren gleicht seelischer Gewalt,
du bist eine Jammergestalt.

Du zeigst dich bei anderen erkenntlich,
bist freundlich, herzlich und hilfsbereit.
Es macht nachdenklich, ist gar erstaunlich,
nur bei mir bist du so gemein.

Deshalb ist mein Wunsch auch klitzeklein.

Meine letzte Ruhestätte,
ich gern für mich alleine hätte.
Es heißt doch, Ruhe in Frieden
und den Frieden hätte ich nicht,
stehen unsere Urnen dicht an dicht.

Im Fluss der (verlorenen) Liebe

Ein Teil vom anderen weggenommen
im Trauerwasser weggeschwommen
bis wir verschwanden
im weiten Meer
wir fanden keine Liebe mehr.

Liebe zerstückelt
weggespült
Wünsche und Sehnsucht
nicht mehr gefühlt
der Brunnen so tief
eins weiß ich jetzt
ich hab den andren
uns verletzt.

Im weiteren Leben
hab gelernt
nicht zu zerstückeln
unser Herz
Quelle aus Liebe
der Fluss fließt dann
im Meer der Liebe
neu zusammen.

MB

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Trauriger Wunsch

Im Fluss der (verlorenen) Liebe