Ein heißer Wind, umgeben von einsam Sand
sechs Blitze zucken durch die Stille, rauben Stand
der Handschuh sucht Halt, die Welt um ihn scheint grell
ihre Finger fest, darüber Rauch, gewonnen ist das Duell
Das Blut sprudelt dunkel aus runden Wunden
über meinem Kopf drehen schwarze Vögel ihre Runden
doch stehe ich auf und schreie sie an
sie guckt glanzlos einsam und tritt an mich heran
"Ich forderte zum Kampf, doch nun muss ich sterben,
ich werde rennen, folgen, doch werde ich Liebe erben?"
sie vernahm und drehte sich setzte an zum Gang
sie hörte ihn, der Kopf bleibt steif, widersteht dem Drang
ich stehe auf, zähle Kugeln und bäume mich auf
anfangs noch zaghaft strauchelnd, beginne ich den Lauf
zurück bleibt nur die Waffe, ein Fleck aus tiefem Rot
Beginn einer Reise ohne Ende, mit Gefahr oder gar Tod
Langsam hole ich sie wieder ein, hinterher geirrt
sie strauchelt nun ebenso, vor ihr laufen Wege, ist verwirrt
ich strecke meine Hand aus, doch greife nur in Leere
ich strecke sie wieder und wieder, es war mir keine Lehre
Sie erwehrt sich mir und ist wieder im Voraus
das Duelle hatte beide zerrissen, es ging Kein Sieger heraus
die sechs Wunden an mir schimmern so dumpf
alle meine Karten hatte ich verspielt, vergeben der Trumpf
Doch greife ich wieder nach ihr, immer und immer wieder
mein Arm, er wird schwer, es versteifen sich mir die Glieder
doch kann ich es nicht lassen, es wäre an mir Verrat
sie schaut traurig rüber, es trifft ein Schlag, unsichtbar, doch hart
Ein weiteres Mal gehe ich zu Boden, stehe wieder auf
mein Wettlauf nimmt von vorne seinen grausam Lauf
ich bin so langsam und doch renne ich ehrlich
sie rennt mir davon, mein Glück ist entbehrlich