Gedichte über das Wetter - Seite 97

Todesmutig wage ich mich aus dem Haus,
doch wie sehen Straßen, Bürgersteige aus?
Alles, von einer Eisschicht überzogen,
Riesenrutschbahn überall, ungelogen,
kaum hab ich mir einen Überblick verschafft,
verlässt meinen Füßen ausgleichende Kraft,
ich rutsche aus, falle hart auf mein Steißbein,
nach der „Bruchlandung“ könnte ich vor Schmerz schrein,
krieche tapfer auf allen Vieren zurück,
kämpfe mich mühselig vorwärts, Stück für Stück
bis ich endlich vor meiner Haustür stehe,
die nächsten Tage ich nicht mehr rausgehe,
hüte das Bett, schlucke gegen Schmerz, Pillen,
entwickle gegen „Eiszeit“ Widerwillen.

Die Wintersonne lugt hervor,
Menschen blicken zu ihr empor
mit einem Strahlen im Gesicht,
erfreuen sich am Himmelslicht.

Von der Wintersonne man schwärmt,
sie vor allem die Herzen wärmt,
mit Freude die Seelen weitet,
Frieden sich darin ausbreitet.

Wintersonne ist warm und mild,
zaubert ein schönes Naturbild
mit ihrem mattgoldenen Licht,
das sich in vielen Farben bricht.

*****

Der Februar könnte schöner sein,
kein Schnee fällt für die Kinder,
es ist nicht warm und auch nicht kalt,
kein Frühling und kein Winter.
Kein Schneemann lacht am Wegesrand,
die Sonne ist verschwunden,
der Tag ist kurz, die Landschaft grau,
Wehmut dreht ihre Runden.
Man fühlt sich müde, abgespannt,
vermisst die schönen Dinge;
die Blumen fehl'n, die Fröhlichkeit
und auch die Schmetterlinge.
Für Frohsinn sorgt der Karneval
mit Spaß und Heiterkeit,
doch der fällt in den März hinein,
bis dahin ist noch Zeit.
Der Februar ist zum Glück recht kurz,
der Frühling nicht mehr weit.