Gedichte über Weisheit - Seite 77

Gerade besucht mich Dr. I.
Unsympatisch war er mir bisher immer

Mir war lieber, ich träf ihn nie
Ob draußen oder in seinem Zimmer

Obwohl - Vorurteile zeigt er mir
und gibt Gelegenheit sie zu durchdenken

Auch Unwissenheit und Stolz und Gier
kann er zum Ursprung lenken

Vorausgesetzt - ich suche Wahrheit
und nicht aus Ego und Eitelkeit
die Projektion im Schein

Nun bittet er: „Laß uns Freunde sein“

Mein Geist und Herz schenken ihm nun
Aufmerksamkeit und Dank und Ruhm

Voll Freude sagt er „Vergangenes soll jetzt ruhn
umarm mich und nenn mich - Der Irrtum !“


© jogdragoon

Im Paradies im Himmelreich geschah
dass der liebende Gott auf seine Kinder sah

„Vollkommen seid ihr schon“
sprach er zu Menschentochter und auch Sohn

„Doch fehlt Euch Weisheit für Eure Taten“
Darauf die Menschen um seine Hilfe baten

So ließ er sich erweichen
und erschuf drei Lebensbäume, die von der Unterwelt bis in den Himmel reichen

„Weisheit sei Euch von mir gegönnt“
esst von den Früchten der Bäume, so viel ihr könnt

So zog er davon, doch aus Interesse für ihr tun
ließ er seinen Blick auf ihnen ruh‘n

Da kam ein großer Engel namens Satan und sah:
Seine geplante Mission war in Gefahr

Er wollte die Menschen als seine Sklaven entführen
doch mit Weisheit ließen sie sich nicht verführen

So bat er um ihre Gunst
und sprach voller Überredungskunst:

„Der liebe Gott hat Euch etwas vorenthalten
etwas, das nur ich kann gestalten
Es wird Eure tiefsten Wünsche erfüllen
und Euren Wissenshunger stillen
Jedoch, und das sei Euch von mir verboten
vom Baum der Weisheit esst nie die Äpfel, die roten !“

Voller Neugier verzichteten sie auf die Speise
und machten sich mit ihm auf die Reise

Sein Versprechen hielt Satan, das könnt ihr ruhig wissen
Schon bald sollten die Reisenden das Paradies vermissen

Er brachte die Lösung für sein Versprechen
In Form von Tod, Schmerz und Verbrechen

© jogdragoon