Gedichte zu Weihnachten (Seite 64)

Weihnachtsgedicht

Trapp trapp, klingt es von oben
Heftig die Schneeflöckchen toben
Englein dazu im Chore singen
Um den Menschen ihren Segen zu bringen

Trapp trapp, hörst Du des Rentieres Hufen?
Der Weihnachtsmann schmirgelt die Kufen
Sein Schlitten ist voll beladen
Mit liebevoll verpackten Gaben

Trapp trapp, so geht es zur Erden
Das Christkind will endlich bescheren
Hör nur, wie es schon lacht
Endlich, es ist Weihnacht

© Inge Millich
13.12.14

Unter Stress stehen

Die stille Zeit steht unter Stress,
denn vieles gilt es zu bedenken.
Man macht sich selber den Prozess,
und jagt verzweifelt nach Geschenken.

Man hält nie Einkehr im Advent,
das geht in all dem Trubel unter.
Und was uns auf den Nägeln brennt,
das ist hellwach und längst putzmunter.

Der wahre Sinn wird stets vertagt,
er juckt uns nämlich nicht die Bohne,
nur Weihnachtsmärkte sind gefragt
und eine große Einkaufszone.

Tagein, tagaus das gleiche Spiel,
zumindest in den nächsten Wochen.
Dem Christkind ist es längst zu viel,
das hat sich noch nicht rum gesprochen.

Mal ehrlich, und mal Hand aufs Herz,
wohl keiner von uns tickt noch richtig.
Das Weihnachtsfest dient dem Kommerz,
und alles andre halb so wichtig.

atheisten schleichen

atheisten schleichen
scheu ums krippenbild
kindchen lächelt mild

lass mich nicht erweichen
obwohl
so hohl
ist das ganze nicht

aber
heilsbericht
hin und her
bitte sehr
märchenschatz
christentratz

aber
schön ist‘s schon
ohne hohn

obwohl
glauben drum
wäre dumm
so ein kinderl
rupfenwinderl
mummenschanz
menschenpflanz

nun
so ein bisschen
christgewisschen
probeweise
aber leise
darf es sein

Weihnachhtliche Stille

Im Park herrscht weihnachtliche Stille,
nur Enten schnattern auf dem Teich.
Die Unwillkür denkt an Idylle,
an Paradies und Himmelreich.

Es herrscht der lang ersehnte Frieden
und innere Beschaulichkeit,
was maßlos nervt, das wird gemieden.
Und Ruhe macht sich endlich breit.

Vergessen werden dumme Sorgen,
denn man lebt auf im Jetzt und Hier.
Nur schlechte Karten hat das Morgen,
gedanklich weist man ihm die Tür.

So paradiesisch das Verweilen.
Ein Hauch vom Glück für den Moment.
Es demnächst wieder anzupeilen,
das wäre sinnvoll im Advent.

Weihnacht

Diese Nacht
ist geweiht
stille Zeit
voll Innigkeit
Glocken erklingen
und bist du bereit
so hörst du die Engel singen
von Frieden und Freud

Wieso dann so viel Streit
Hektik und Rastlosigkeit
haben wir diese heilige Nacht
etwa zum Götzen gemacht
für Konsum und Eitelkeit
für Völlerei und Pracht
und dabei nicht an das Leid
der vielen Armen gedacht

Und die Glocken erklingen
denn diese Nacht ist geweiht
dem Kind in der Krippe
das jedem verzeiht

© Ingrid Spiller 2014

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Weihnachhtliche Stille

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