Gedichte zu Weihnachten - Seite 330

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Adventszeit

Das alte Jahr neigt sich dem Ende,
man wundert sich wie schnell die Zeit vergeht;
auch die Adventszeit scheint uns jedes Jahr kürzer,
weil die Uhr sich gefühlt schneller dreht.

Im nächsten Jahr wird's ähnlich sein,
wir leben in einer schnelllebigen Welt;
die Uhr wird sich "noch schneller" dreh'n,
"was den Kindern in der Vorweihnachtszeit gefällt" *zwinker*

Wenn die Nachbarn fröhlich feiern,
sitzt sie ohne Baum allein;
dunkel ist es in dem Zimmer,
es gibt keinen Kerzenschein.

Schon seit über fünfzehn Jahren
ist das Fest für sie nicht schön,
denn die Kinder, die sie hatte,
wird sie niemals wiedersehen.

Traurig sitzt sie an dem Fenster-
sieht im Nachbarfenster Licht-
sieht den Weihnachtsbaum erleuchtet,
doch bei ihr gibt es das nicht.

Sie sitzt da mit ihrer Katze-
streichelt ihr das weiche Fell;
ihre Dunkelheit im Herzen
wird dadurch ein bisschen hell.

Klaviertöne im Hintergrund
Du im Pullover auf dem Sofa

Ich schreibe Zeilen am Tisch
Du liest in deinem Buch

Die Welt ist ausgeschlossen
Das Feuer knistert im Kamin

Unser Schweigen ist Silber
Unsere Blicke sind Gold

Weihnachten nähert sich
Heute fast unbemerkt


© René Oberholzer