Gedichte zu Weihnachten - Seite 326

Es brennt eine hellrote Kerze,
sie leuchtet mit goldenem Schein.
Sie trägt mich zurück in die Kindheit,
dort möchte ich heut noch mal sein.

Ich schließe ganz leis meine Augen,
und gehe noch einmal zurück.
Ich denke an fröhliche Tage,
voll Frieden und Freude und Glück.

Ich habe im Kopf viele Bilder,
aus lang schon vergangener Zeit.
Ich seh Kerzen und helle Lichter,
und Bäume im festlichen Kleid.

Ich denke an Äpfel und Nüsse,
und Plätzchen mit herrlichem Duft.
Ich seh noch die Engel und Sterne,
ein Zauber lag stets in der Luft.

Wie haben wir Kinder gewartet,
was war uns der Tag doch so lang.
Bis endlich dann war die Bescherung,
mit Gaben und schönstem Gesang.

Ach könnt ich noch einmal so fühlen,
wie damals als ich noch ein Kind.
Nun sind diese Tage verloschen,
wie Kerzen im eisigen Wind.


© Kerstin Mayer 2003

Und wieder geht ein Jahr zu Ende,
auf dieser Welt gab‘s so viel Leid.
Dezember bringt uns nun die Wende,
denn jetzt beginnt die Weihnachtszeit.

Die Menschen werden wieder leise,
man spürt, dass etwas anders ist.
Die Pflanzen schlafen unterm Eise,
die Ruhe hat man lang vermisst.

Von draußen hört man schon die Glocken,
geschmückt ist wieder jedes Haus.
Vom Himmel fallen weiße Flocken,
das Land sieht ganz verändert aus.

Am Baum, da brennen helle Kerzen,
die Stuben sind voll Plätzchenduft.
Nun kehrt auch Friede in die Herzen,
ein Zauber liegt jetzt in der Luft.

Ganz langsam fühlt man was tief drinnen,
so festlich ist die Stimmung nun.
Die stille Zeit kann jetzt beginnen,
man soll vom Alltag einmal ruhn.

Und so ist’s auch nach all den Jahren,
man spürt ganz leis den Weihnachtsglanz.
Man hat im Leben viel erfahren,
doch dies Gefühl vergeht nie ganz.


© Kerstin Mayer 2024