Sechster Dezember, vierzehn Uhr,
ich ruf die Niko-Agentur:
„Sorry, wir sind ausgebucht,
hätten Sie’s gestern mal versucht.“
Wo find ich jetzt nen Weihnachtsmann,
mein Sohn ist vier und glaubt noch dran,
ich suche eine Stunde schon,
mit Internet und Telefon.
Es verblieben noch drei Stunden,
da hat Google was gefunden,
wo man anstatt Weihnachtsmann
einen Engel buchen kann.
Last minute kostet etwas mehr,
doch um sieben kommt sie her,
und – wo ich besonders staune,
für Aufpreis bläst sie die Posaune.
Pünktlich ist sie schon erschienen,
und durchsichtiger als Gardinen,
war das weiße Engelsg’wand,
man hat viel zu viel erkannt.
Als ich sie dann sagen höre,
das das Kind im Zimmer störe,
wollte ich sogleich stornieren,
doch die tun vorher ja kassieren.
Für hundert Euro wußt ich dann,
was ein Engel sonst noch kann,
während mein Kleiner zu mir spricht:
„Nikoläuse gibt es nicht!“