Gedichte zu Weihnachten - Seite 175

Menschen hetzen jetzt in Massen
durch hell erleuchtete Gassen
nein, sie können es nicht lassen
kaufen ein
für groß und klein
bunter, größer, teurer
müssen die Geschenke sein.

Häuser, Zimmer dekoriert
weihnachtlich geschmückt, verziert
voller Sorgfalt arrangiert
rausgeputzt wird alles fein
denn es soll ja festlich sein.


In dieser einen Nacht
in einem kalten Stall
hat eine Frau
ein Kind zur Welt gebracht
das besaß nichts
außer seinem winzigen Leben
doch hat es uns allen
seit dieser Zeit
von seinem Licht gegeben.

Jeder


"Komm in`s Warme, lieber Weihnachtsmann!"

"Gerne, gerne!"


Ja, zwängte er sich doch zur Probe,
schon mal in das rotweisse Gewand.
Naja, ob sie noch passt, die Robe,
kam ja kaum bei ihm Gewicht abhand.


Schon eher dazu, kann man so sagen,
er spielt jedes Jahr den Weihnachtsmann.
Diesmal wird man ihn wohl fragen:
"Warum haste so`n langen Mantel an?"


Er wird sagen:"Draussen ist`s kalt!"
Ja, geschah halt bei der Anprob da,
in seinem Schritt einen riesen"Spalt",
das es dann kalt wird ist ja klar.


Ein Gewand, ein neues, ist nicht drin,
drum wird er`n langen Mantel tragen,
naja, kommt er am heiligen Abend hin,
zum Feste, drum lasse man das Fragen.


Na, im Bezug halt auf den Mantel eben,
der Grund, der ist ja jetzt bekannt.
Und er wird ihn wohl kaum ablegen.
lieber schwitzen dann, bis zum Rand?

Granitstein leuchtet nebelfeucht,
Laternen und das Mondgeleucht
veredeln seinen Schein.

Ein Efeu wächst zum Kranz ums Tor,
erklimmt die Mauer, rankt empor,
ich staune, bin allein

zu dieser Stunde. Silberlicht
das da und dort ein Fenster bricht,
löst Feierstimmung aus.

Als Einheit zeigt die Gasse sich,
verwachsen, fast verwunderlich,
der Berg, der Stein, das Haus.

Kein Schnee im Bild, kein Zapfeneis,
verboten scheint das helle Weiß
in dieser Enge, eine Macht

jedoch verzaubert diesen Ort.
Du hörst die Noten und das Wort
vom Lied der „Stillen Nacht“.